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Zürich, 11. März 2021 – Zum 24. Mal eruiert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit der «Annual Global CEO Survey», was CEOs weltweit beschäftigt, wie sie denken und in die Zukunft blicken. Während unter den befragten Schweizer Studienteilnehmenden im Vorjahr ein Rekordpessimismus zum Weltwirtschaftswachstum herrschte, so ist es 2021 genau das Gegenteil: 67% sehen diesem in den nächsten zwölf Monaten optimistisch entgegen. Dieser Wert ist wesentlich höher als in den Jahren zuvor, 2020 waren es beispielsweise nur 23%.
Auch wenn es um die Entwicklung des eigenen Unternehmens geht, zeigen sich die befragten CEOs positiv gesinnt: 84% gehen in den nächsten zwölf Monaten von einem Umsatzwachstum aus, die Aussichten für die nächsten drei Jahre schätzen 53% als ziemlich und 40% als sehr positiv ein. Ausserdem erwarten 69% der Befragten in der Schweiz, dass die Anzahl der Mitarbeitenden in den nächsten drei Jahren steigen wird. Dennoch: Die Angst vor der Unsicherheit hinsichtlich des Wirtschaftswachstums bleibt hoch. 71% der Befragten in der Schweiz zeigen sich besorgt, global sind es sogar 83%. Zudem möchte ein Grossteil (71% in der Schweiz) im Rahmen der COVID-19-Krise ihre langfristigen Investitionen in die Realisierung von Kosteneffizienz erhöhen.
Grundvertrauen trotz einiger Sorgen
Das Vertrauen der befragten CEOs in den heimischen Wirtschaftsstandort ist in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern hoch: Sie schätzen die allgemeine Bedrohungslage deutlich milder ein, auch wenn sie in einigen Bereichen Bedenken haben. Als Hauptsorgen gelten in der Schweiz Cyberbedrohungen (93%), Überregulierung (81%) sowie Pandemien und andere Gesundheitskrisen (77%). Auch Populismus wird als Gefahr empfunden, dies 2021 bedeutend stärker (66%) als noch im Vorjahr (57%).
Die grössten Differenzen zwischen der Schweizer und der weltweiten Einschätzung liegen unter anderem bei politischen und steuerpolitischen Unsicherheiten, steigenden Steuerpflichten, wirtschaftlicher Ungleichheit und sozialer Instabilität. Auch Arbeitslosigkeit (37%) bereitet den Befragten in der Schweiz weitaus weniger Sorgen als dies weltweit der Fall ist (60%). Und nur knapp die Hälfte äussert mangelndes Vertrauen in die Wirtschaft. Diese Resultate legen nahe, dass die systemische Grundkonstellation der Schweiz auch in herausfordernden Zeiten Planungssicherheit gewährt. «Gesellschaft, Wirtschaft und Staat sind keine getrennten Einheiten, das hat auch die COVID-19-Pandemie verdeutlicht. Deren Zusammenspiel ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Wirtschaftsstandort, der sich unter anderem durch Rechtssicherheit, Unternehmertum, leistungsfähige Infrastrukturen und qualifizierte Mitarbeitende auszeichnet», erklärt Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz.
Beschleunigte Transformation
Dass Innovation traditionsgemäss ganz oben auf der Agenda der Schweizer CEOs steht, hat die COVID-19-Krise akzentuiert: 59% glauben, dass sie mehr in diesem Bereich unternehmen müssen und 55% möchten als Folge der Pandemie ihre 3-Jahres-Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Produktinnovationen erhöhen. Gleichzeitig möchten 92% der Befragten in der Schweiz über denselben Zeitraum in die digitale Transformation investieren. «Den rasanten Wandel und die sich dadurch schnell verändernden Technologien empfinden Schweizer CEOs als Chance, ihre Transformation noch gezielter anzugehen und die Auswirkungen der Pandemie erfolgreich in den Griff zu bekommen», so Staubli. Mit 46% sind die Entscheidungsträger denn auch bedeutend weniger besorgt über die Geschwindigkeit des technologischen Wandels, als dies weltweit der Fall ist (68%).
Cyberrisiken rücken ins Zentrum
Die befragten CEOs scheinen sich bewusst zu sein, dass die Digitalisierung fast die gesamte Wertschöpfungskette tangiert und sowohl Chancen als auch Risiken birgt, die es umsichtig einzuschätzen gilt. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Entscheidungsträger die Prioritätenliste des strategischen Risikomanagements neu aufgesetzt haben. Ganz oben auf der Liste sehen sie mit 84% Cyberbedrohungen – global sind es bedeutend weniger (59%). An zweiter Stelle stehen Pandemien (74%), gefolgt von der Verfügbarkeit von Schlüsselqualifikationen (64%) und der Geschwindigkeit des technologischen Wandels (63%).
Die Pandemie, die damit verbundenen digitalen Veränderungen und die zahlreichen Cyberattacken der jüngsten Vergangenheit haben die Thematik noch weiter befeuert: 43% der befragten CEOs in der Schweiz empfinden Cyberrisiken als potenzielle Bedrohung für ihre Wachstumsaussichten, im Vorjahr waren es erst 26%. Die Dringlichkeit wird auch dadurch deutlich, dass 77% der Führungspersonen ihre Langzeitinvestitionen für Cybersecurity und Datenschutz als Resultat der COVID-19-Krise erhöhen wollen. Stark zugenommen hat auch die Besorgnis um Fehlinformationen, von 29% im Vorjahr zu 59% in 2021. Dieses Resultat könnte auch auf die Befürchtung hinweisen, dass Cyberkriminelle Informationen abgreifen und verfälschen, die entweder die Geschäftsentwicklung beeinträchtigen oder zu Fehlentscheidungen führen.
Verfügbarkeit von Kompetenzen bereitet Sorgen
Die Frage, ob die Mitarbeitenden über die notwendigen Kompetenzen verfügen, die sie für die laufenden Transformationen benötigen, scheint die CEOs zu beschäftigen. In der Schweiz bereitet diese fast zwei Drittel der Entscheidungsträger Sorgen. Deren Relevanz wird dadurch bestätigt, dass die meisten Führungspersonen in der Schweiz (65%) wegen der COVID-19-Krise langfristig mehr in Führungs- und Talententwicklung investieren wollen. Hierzu ist Upskilling ein möglicher Weg. Es erlaubt einerseits, nicht mehr benötigte Kapazitäten abzubauen und die Mitarbeitenden so umzuschulen, dass die neu erlernten Fähigkeiten besser den sich ändernden Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Andererseits ist es wesentlich kostengünstiger als das Recruiting neuer Talente. Kosteneffizienz ist für die Befragten denn auch von grosser Bedeutung: 71% wollen langfristig mehr in Kostensenkungsinitiativen investieren.
In der Schweiz wird mehr Wert auf hoch qualifizierte Mitarbeitende gelegt als in der übrigen Welt. 79% der Schweizer Studienteilnehmenden betrachten kompetente, gut ausgebildete und anpassungsfähige Mitarbeitende als eine der wichtigsten Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg (gegenüber nur 61% weltweit). 79% der Schweizer CEOs sehen dieses Thema in der Verantwortung der Regierung. Grund hierfür ist sicherlich auch die starke Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor bei der Entwicklung und Bereitstellung von Talenten, wie dies beispielsweise beim dualen Bildungs- und Ausbildungssystem der Fall ist.
Nachhaltigkeit, ein Thema mit politischer und regulatorischer Dimension
Die Themen Klimawandel und Umweltschäden haben im Gegensatz zum Vorjahr (51%) an Relevanz zugenommen: 62% der Studienteilnehmer in der Schweiz sind darum besorgt. Jedoch erachten 45% der Befragten den Kampf gegen den Klimawandel und Umweltschäden als Sache der Regierung, nur ein gutes Drittel (35%) sieht es als Priorität der Wirtschaftsakteure selbst. Darin spiegelt sich das Bedürfnis nach einem klaren regulatorischen Rahmen, der Wettbewerbsverzerrungen beseitigt. Während 30% der weltweit befragten CEOs den Klimawandel als Bedrohung für die Wachstumsaussichten ihres Unternehmens empfinden, so teilen in der Schweiz nur 16% diese Ansicht. Entsprechend wollen nur 47% der Schweizer Entscheidungsträger als Folge der COVID-19-Krise ihre langfristigen Investitionen in Nachhaltigkeit und ESG-Initiativen erhöhen. Weltweit sind es 60% der Befragten. Dies kann darauf deuten, dass Schweizer Unternehmen bereits seit einigen Jahren auf diesem Gebiet aktiv sind und im Vergleich zu anderen Ländern der Bedarf, grössere Investitionen zu tätigen, geringer ist. Punkto Transparenz ist es den befragten CEOs jedoch durchaus ein Anliegen, dass über Umweltauswirkungen als Schlüsselbereich mit Wirkung und Wert berichtet werden soll (38%), nur Innovation hat drei Prozentpunkte mehr.
Studie
Die vollständige Studie können Sie auf www.pwc.ch/ceo-survey herunterladen.
Zum Studiendesign
Die Umfrage bei den Studienteilnehmenden fand im Januar 2021 statt. Weltweit wurden insgesamt 5050 CEOs in 100 Ländern befragt, davon 111 in der Schweiz. In der Schweiz wurden sämtliche Fragen schriftlich gestellt und beantwortet (Online-Fragebogen). Von den 111 CEOs in der Schweiz repräsentieren 6 Unternehmen einen Umsatz von über 10’000 Millionen, 16 Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 1’000 Mio. CHF und 9'999 Mio CHF, 51 Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 101 Mio. und 999 Mio. CHF und 32 Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 100 Mio. CHF. 22% der Schweizer Unternehmen sind börsenkotiert, 66% befinden sich in Privatbesitz und 12% vertreten die öffentliche Hand. 42% der Studienteilnehmenden sind Schweizer Familienunternehmen mit mindestens 32% des Aktienanteils in Familienhand.
Weiterführende Informationen
Die globalen Resultate der «24th Annual Global CEO Survey» finden Sie unter press.pwc.com
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Über uns
Der Zweck von PwC ist es, das Vertrauen in der Gesellschaft aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Wir sind ein Netzwerk von Firmen, das in 157 Ländern über 284’000 Mitarbeitende beschäftigt. Diese setzen sich dafür ein, in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Beratung und Steuern erstklassige Dienstleistungen zu erbringen. PwC Schweiz hat über 3250 Mitarbeitende und Partner an 14 verschiedenen Standorten in der Schweiz sowie einem im Fürstentum Liechtenstein. Erfahren Sie mehr und sagen Sie uns, was für Sie wichtig ist, unter www.pwc.ch. «PwC» bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere seiner Mitgliedsfirmen, von denen jede ein eigenständiges Rechtssubjekt ist. Nähere Angaben dazu finden Sie unter www.pwc.com/structure.
Stéphanie Tobler Mucznik
Head of Corporate Communications, PwC Switzerland
Tel.: +41 58 792 18 16