Schweizer Spitäler sind chronisch unterfinanziert. Die aktuelle Situation ist so alarmierend, dass bereits einige Kantone gezwungen sind, erste Rettungspakete zur Verfügung zu stellen. Finanzierungsprobleme gefährden die Stabilität und Effizienz der Einrichtungen, bedingt durch Arbeitskräftemangel, steigende Energiekosten und stagnierende Tarife. Kurzfristige Massnahmen sind nötig, um systemrelevante Spitäler zu stabilisieren, während langfristig umfassende Reformen erforderlich sind, um die Finanzierung und Effizienz nachhaltig zu verbessern.
Neben den aktuellen Finanzzahlen steht im Fokus der diesjährigen Ausgabe die Frage, was die Finanzierungsprobleme von Spitälern verursacht und mit welchen Instrumenten die Verantwortlichen das Problem adressieren können. Systemrelevante Spitäler spielen eine Schlüsselrolle in der Grund- und Notfallversorgung sowie bei der Ausbildung medizinischen Personals. Kurzfristige finanzielle Unterstützung und strukturelle Anpassungen sind notwendig, um diese Einrichtungen zu stabilisieren. Langfristig sind umfassende Reformen notwendig, um die Finanzierung und Effizienz des Gesundheitssystems nachhaltig zu verbessern. Gemeinsam müssen wir das Schweizer Gesundheitswesen zukunftssicher machen und die hohe Qualität der Versorgung auch in Krisenzeiten gewährleisten.
Vorsitzende der Konzernleitung der CSS-Versicherungen
«Die Krankenversicherer erwarten als Vertreter ihrer Versicherten von den Kantonen eine Spitalplanung mit Augenmass sowie die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich interkantonaler Koordination, Wirtschaftlichkeit und Qualität. Eine Mitsprache der Versicherer mit Blick auf eine effiziente und qualitativ hochstehende Versorgung ist wünschenswert.»
Finanzchefin des Kantonsspitals Baselland
«Wichtig ist zu verstehen, dass heute auch das effizienteste systemrelevante Spital aufgrund des strukturellen Defizits in den Tarifen nicht in der Lage sein wird, langfristig seine notwendigen Ersatzinvestitionen zu finanzieren – d. h. auch ein solches Spital müsste, ceteris paribus, irgendeinmal in seinem Lebenszyklus eine Art Rettungsring in Anspruch nehmen.»
SVP-Regierungsrat und Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor des Kantons Bern
«Die aktuelle Tarifsituation bietet wenig Anreiz, die Ambulantisierung umzusetzen. Diese könnte und sollte deutlich weiter fortgeschritten sein, als sie es tatsächlich ist, was übrigens auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken würde.»
Philip Sommer
Paul Sailer
Stefanie Schneuwly