BEPS 2.0

Die Herausforderungen der Besteuerung, die sich aus der Digitalisierung der Wirtschaft ergeben

Bereit für die nächste BEPS-Phase?

Das Projekt zur Verhinderung der Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung (BEPS, Base Erosion and Profit Shifting) der OECD zielt darauf ab, das internationale Steuersystem zu sichern und aufrechtzuerhalten sowie die Steuergerechtigkeit zwischen traditionellen und digitalen Unternehmen zu verbessern. Die Regeln werden derzeit noch erarbeitet, und es ist schwierig, das Ergebnis dieses Prozesses vorherzusagen. Unabhängig von den Ergebnissen des Programms und den konkreten Vorschlägen zur Neuzuweisung von Besteuerungsrechten und zur globalen Bekämpfung der Gewinnverkürzung werden jedoch voraussichtlich internationale Unternehmen aller Branchen, die die jeweiligen Schwellenwerte erreichen, betroffen sein. Sind Sie darauf vorbereitet?

Diese Seite bietet einen Überblick über BEPS 2.0 und die Bedeutung für Ihr Unternehmen.

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Sind Sie bereit für ein neues globales Steuersystem?

Im Rahmen eines OECD Inclusive Framework haben sich 140 Länder darauf geeinigt, eine Zwei-Säulen-Lösung zur Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung der Wirtschaft ergeben, umzusetzen. Laut OECD wird Säule 1 noch nicht von einer ausreichenden Anzahl von Ländern akzeptiert, d. h. der Zeitpunkt ihrer Umsetzung ist noch nicht bekannt. Gleichzeitig setzen 35 Länder Säule 2 im Jahr 2024 und über 60 Länder im Jahr 2025 um. Darüber hinaus erfassen die Übergangsregeln bestimmte Transaktionen, die am oder nach dem 30. November 2021 stattfinden.

Wie Sie sich vorbereiten können

'Die von der OECD vorgeschlagene globale Mindeststeuer von 15 % ist für betroffene internationale Konzerne mit einem konsolidierten Umsatz von 750 Mio. EUR und mehr ein echter Wendepunkt. Sie definiert eine neue Steuerbemessungsgrundlage und erweitert die bestehende lokale Steuergesetzgebung.'

Dominik BirrerPartner Tax, PwC Switzerland

Das OECD-Arbeitsprogramm zu den Herausforderungen der Besteuerung, die sich aus der Digitalisierung der Wirtschaft ergeben

Was ist das und warum betrifft dies nicht nur digitale Unternehmen, sondern alle Branchen?

Die Digitalisierung der Wirtschaft hat soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf viele Bereiche, darunter die Besteuerung und vor allem das aktuelle internationale Steuersystem. Dieses System wurde zu einer Zeit entworfen, in der Unternehmen Dienstleistungen und Waren hauptsächlich über eine physische Präsenz auf lokaler oder internationaler Ebene anboten. Angesichts des Auftretens rein digitaler Unternehmen sowie der anschliessenden Digitalisierung von Waren- und Dienstleistungsanbietern ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass das aktuelle internationale Steuersystem seinen Zweck nicht mehr erfüllt.

Zur Anpassung der bestehenden Steuersysteme suchen die Mitglieder des OECD/G20 Inclusive Framework (IF) on BEPS nach einer umfassenden, konsensbasierten Lösung für die beiden grössten Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung der Wirtschaft ergeben.

  • Erstens wird, da Unternehmen dank Digitalisierung ohne physische Präsenz tätig sein können, das bestehende Nexus-basierte System, das die Besteuerungsrechte zwischen den Ländern auf der Grundlage der physischen Präsenz zuweist, nicht mehr als effektiv angesehen.
  • Zweitens geht man davon aus, dass neue Technologien die Steuervermeidung durch die Gewinnverlagerung von Ländern mit hoher Besteuerung in Länder ohne oder mit niedriger Besteuerung erleichtern.

Das Inclusive Framework der OECD ist der Ansicht, dass die Bewältigung dieser Herausforderungen durch einen koordinierten internationalen Ansatz ausschlaggebend für die Aufrechterhaltung eines funktionierenden internationalen Steuersystems und zur Vermeidung einseitiger Massnahmen einzelner Länder ist.


Wie sieht der Zeitplan aus?

Säule 1: Neuzuweisung von Besteuerungsrechten 

Das Inclusive Framework der OECD arbeitet im Rahmen eines Ansatzes der Säule 1 und wird:

  • Fragen im Zusammenhang mit der physischen Präsenz eines Unternehmens analysieren.
  • die Frage untersuchen, was wo besteuert wird.
  • die Zuweisung von Gewinnen an Länder, in denen sich die Nutzer/Kunden befinden, bestimmen.
  • eine feste Mindestrendite für grundlegende Marketing- und Vertriebsaktivitäten mit einem breiten Anwendungsbereich einführen.

Säule 2: «Global Anti-Base Erosion (GloBE) Proposal»

Säule 2 führt einen globalen effektiven Mindeststeuersatz (ETR) über ein System ein, bei dem multinationale Konzerne mit einem konsolidierten Umsatz von über 750 Mio. EUR einem Mindeststeuersatz von 15 % auf Einkünfte unterliegen, die in Niedrigsteuergebieten erzielt werden. Um dies umzusetzen, wurde eine Reihe von Regeln entworfen:

  • eine inländische Aufstockungssteuerregelung, die Länder umsetzen können und die inländische Einkünfte einer Mindeststeuer unterwirft.
  • eine Einkommensinklusionsregelung, die ausländische Einkünfte der Gruppe einer Mindeststeuer unterwirft.
  • eine Regelung für unterbesteuerte Zahlungen, die ausländische Einkünfte der Gruppe einer Mindeststeuer unterwirft, wenn sie nicht bereits einer Einkommensinklusionsregelung unterliegen.
  • eine Steuerpflichtigkeitsregelung, die in bestimmten Fällen die Regelung für unterbesteuerte Zahlungen ergänzt.

Wie können Sie sich vorbereiten?

Simulation und Analyse der Auswirkungen

Mithilfe der von PwC entwickelten Technologie-Tools und -Dashboards können Sie die möglichen Auswirkungen der Säulen 1 und 2 auf Ihre Organisation simulieren und analysieren. Kontaktieren Sie uns, um mehr Informationen und Anleitung zu erhalten, wie Sie sich mit unseren Tools und unserer Beratung auf BEPS 2.0 vorbereiten können. 

Kontaktieren Sie uns

  • Simulieren Sie die möglichen Auswirkungen von Säule 1 (Summe A und Summe B) mit verschiedenen Parametern.
  • Quantifizieren Sie die möglichen Auswirkungen einer Neuzuordnung der Gewinne (Säule 1) und die effektive Steuersatzentwicklung (Säule 2).
  • Prüfen Sie, welche Rechtsordnungen oder Einheiten im Konzern voraussichtlich am stärksten von den neuen Plänen betroffen sind.
  • Entwickeln Sie verschiedene Szenarien und evaluieren Sie den voraussichtlichen Handlungs- oder Vorbereitungsbedarf.

Was müssen Sie tun, um Ihr Unternehmen darauf vorzubereiten?

Säule 2 wird erhebliche Auswirkungen auf die gesamten Abläufe Ihrer Steuerabteilung haben. Sie müssen sicherstellen, dass Sie über die Daten verfügen, die für Prognosen und Modelle in der Übergangszeit erforderlich sind, sowie über die Daten, die Sie benötigen, um die Berichts- und Compliance-Anforderungen zu erfüllen, sobald die neuen Regelungen wirksam sind. 

Allerdings wird nicht nur Ihre Steuerabteilung davon betroffen sein. Auch auf wichtige Stakeholdergruppen wie Controlling und Finanzplanung & -analyse wird es Auswirkungen geben. Derart breit angelegte Vorbereitungsmassnahmen für BEPS 2.0 könnten Ihre Ressourcen bis an ihre Grenzen oder darüber hinaus belasten. Die verantwortliche Person muss auf Fragen und Herausforderungen in vier weit gefassten Kategorien reagieren können: Personal, Prozesse, Daten und Technologie.

Wenn Sie sich im Rahmen des Geltungsbereichs befinden, müssen Sie die Auswirkungen von Säule 2 im gesamten Unternehmen verstehen, bewerten und modellieren. Dazu gehören die Bewertung der zusätzlichen Daten und der Anforderungen an Berichterstattung und Compliance, die Bewertung Ihres bestehenden technologischen Ökosystems und Ihrer Fähigkeiten, die Einrichtung von Prozessen und Kontrollen, die Vorbereitung und Schulung von Personal und das Management der Erwartungen der Stakeholder.

Sind Sie bereit für Säule 2?

PwC unterstützt Sie bei der Beurteilung, wie sich Säule 2 auf Ihr Unternehmen auswirken könnte, und bei der Bewertung, was für die Vorbereitung erforderlich ist. Angesichts der in vielen Ländern zu erwartenden Gesetzesänderungen können wir Ihnen dabei behilflich sein, herauszufinden, wie Sie an die für Compliancezwecke erforderlichen Finanzdaten gelangen, Lücken in den für die Berichterstattung benötigten Daten zu ermitteln und Ihre Betriebsabläufe neu zu bewerten.

Bewertung

Wir unterstützen Sie bei der Bewertung und Modellierung der wahrscheinlichen finanziellen und operativen Auswirkungen von Säule 2, einschliesslich:

  • Datenzugänglichkeit, -qualität, -lücken und Abhilfemassnahmen
  • Modellierung zum Verständnis der finanziellen Auswirkungen von Säule 2 und der Auswirkungen der Prozesse in den wichtigsten Ländern
  • Bewertung der Frage, ob operative oder strukturelle Änderungen vorteilhaft sind
  • Abstimmung mit den Stakeholdern und Auswirkungen auf das Betriebsmodell

Berichterstattung

Wir können Ihre Berichterstattungs- und Datenanalysefunktionen verbessern, einschliesslich:

  • Entwurf und Umsetzung einer Data-Warehousing-Lösung 
  • Detaillierte Modellierung zur Bereitstellung der Daten für die Finanzberichterstattung
  • Validierung der abgegrenzten Salden vor dem ersten Säule 2-Berichtszeitraum
  • Aktualisierung von ERP-/CPM-Prozessen und Cloud-Datenlösungen
  • Überprüfung des Steuerberichtsverfahrens und Einsatz von Technologie zur Automatisierung/Optimierung
  • Beratung bezüglich der steuerlichen Behandlung, Überprüfung der Offenlegungen

Compliance

Wir unterstützen Sie bei der Erfüllung Ihrer laufenden Berichterstattungs- und Compliance-Pflichten, einschliesslich:

  • Implementierung einer Datenverwaltungslösung zur Erfassung, Anreicherung und Validierung von Daten 
  • Unterstützung bei der Entwicklung und Konfiguration von Modellierungs- und Compliance-Lösungen unter Verwendung Ihrer bestehenden Systeme oder Ihrer intern entwickelten Lösung
  • Nutzung der Pillar 2 Engine von PwC zur Senkung des Zeit- und Kostenaufwands für Ihre künftigen Berichts- und Compliance-Pflichten
  • Dokumentation von Säule-2-Prozessen und -Kontrollen, um sie mit den Rahmenwerken zur Steuergesetzgebung abzustimmen

Modellierung, Darstellung und Berichterstattung: Der technische Blickwinkel

Die neuen Compliance- und Berichtsanforderungen, die durch Säule 2 eingeführt wurden, basieren auf neuartigen Berechnungsmethoden. Die für die bestehende Berichterstattung verwendeten Datenpunkte und die für Säule 2 erforderlichen Datenpunkte überschneiden sich nur zu einem gewissen Grad. Daher werden in Zukunft viele neue/zusätzliche Datenpunkte benötigt, um die Prozesse der Säule 2 bestmöglich zu automatisieren. Wir empfehlen, eine Bewertung durchzuführen, um zu bestätigen, ob die erforderlichen Datenpunkte aus den Quellsystemen extrahiert werden können oder ob Sie Änderungsanfragen benötigen, um die erforderlichen Daten zu erfassen. Darüber hinaus bieten wir unsere hochmoderne Data Gathering Suite an, um Sie beim Datenmanagement Säule 2 Zwecke zu unterstützen. 

Für die Berechnung können verschiedene Ansätze gewählt werden: In- oder Outsourcing, Berechnung innerhalb des bestehenden ERP- oder Konsolidierungssystems oder Verwendung einer Tax Engine. Welcher Ansatz für einen bestimmten multinationalen Konzern der richtige ist, hängt von seiner Steuer- und Technologiestrategie ab.

  • Beim Insourcing beraten wir Kunden bei der Auswahl des am besten geeigneten Anbieters und unterstützen sie bei der Implementierung – aus steuerlicher und aus IT-technischer Sicht.
  • Beim Outsourcing bieten wir die Pillar 2 Engine von PwC an, ein strukturiertes Modell zur Bewertung der Auswirkungen von Säule 2. Sie ist nicht nur flexibel, sodass eine Vielzahl von Datenstrukturen und -quellen berücksichtigt werden kann, sondern setzt auch Prioritäten bei den wichtigsten Anpassungen/Auswahlmöglichkeiten. Die Modellierung ermöglicht Berechnungen zur Compliance und zum Erfüllungsgrad sowie eine Datenvisualisierung zur Ermittlung der Hauptgebiete, in denen das Risiko einer Steuerbelastung im Rahmen der OECD-Säule 2 besteht. 

Unsere Engine stützt sich auf eine zentrale Datenbank mit einer validierten Berechnungsmethode in Absprache mit den technischen und strategischen Verantwortlichen von PwC Global. Die Datenbank wird bei Regeländerungen und neuen Gesetzen in jedem Land dynamisch aktualisiert.

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