Schweizer Ausgabe der « 28th Annual Global CEO Survey»

Wandel an der Schwelle zur Zukunft

PwC’s 28th Annual Global CEO Survey: Swiss edition
  • Survey
  • 20/01/25

Während wir das Jahr 2025 betreten, sehen sich CEOs in der Schweiz mit einem Umfeld konfrontiert, das von vorsichtigem Optimismus und komplexen Herausforderungen geprägt ist. Geopolitische Veränderungen, technologische Fortschritte und Hoffnungen auf politische Stabilität sowie Konfliktlösungen wecken zwar Zuversicht, doch Themen wie der Klimawandel und sich entwickelnde Regulierungen dämpfen die Erwartungen.

Nur zwei Jahre, nachdem generative KI (GenAI) als transformative Kraft in den Fokus der meisten Führungskräfte rückte, setzen Unternehmen diese Technologie weltweit in großem Massstab ein. Gleichzeitig erfordern klimabezogene Unsicherheiten flexible Strategien und proaktives Handeln. Letztlich bewegen sich Schweizer CEOs in einer Zeit des Wandels, in der Herausforderungen und Chancen eng miteinander verwoben sind.

Durch den Einsatz von KI, die Einführung adaptiver Strategien und ein klares Bekenntnis zu Innovation durch effektive Entscheidungsfindung können Schweizer Führungskräfte Unsicherheiten in Wettbewerbsvorteile verwandeln und nachhaltigen Erfolg sichern.

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Der aktuelle Puls

CEOs in der Schweiz streben nach Sicherheit und Stabilität, um ihren Status als vertrauenswürdiger Markt zu bewahren. Dies spiegelt sich darin wider, dass sie Cyberrisiken weiterhin als ihre grösste Bedrohung betrachten – 37 % geben an, dass sie sich stark oder äusserst gefährdet fühlen.

Das Blatt wendet sich

Wie zuversichtlich sind CEOs in der heutigen Wirtschaft?

  • Über die Hälfte (56 %) der CEOs in der Schweiz geht davon aus, dass sich das globale Wirtschaftswachstum (BIP) in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird, 23 % gehen davon aus, dass es stabil bleibt und 20 % prognostizieren einen Rückgang.
  • Zwei Drittel (68 %) der CEOs in diesem Land glauben, dass sich das Wirtschaftswachstum (BIP) in der Schweiz verbessern wird, verglichen mit etwas mehr als einem Drittel (38 %) im Jahr 2023. Nur 9 % prognostizieren einen Rückgang.
  • Insgesamt glauben 89 % der CEOs in der Schweiz, dass die Wirtschaft dieses Landes entweder stabil bleibt oder wächst, was sie im Vergleich zu ihren Kollegen:innen weltweit am meisten optimistisch macht.
  • 49 % der CEOs in diesem Land planen in den nächsten 12 Monaten Betriebsausgaben in der Schweiz. Dies bringt sie auf den zweiten Platz in Bezug auf inländische Kapitalausgaben, hinter Lateinamerika mit 51 %.
  • Allerdings beabsichtigen fast ein Viertel dieser CEOs (23 %), mindestens die Hälfte (51 % oder mehr) ihrer Kapitalausgaben während des gleichen Zeitraums international zu investieren, damit weisen sie im weltweiten Vergleich den höchsten Wert aus.

Aussichten und Bedrohungen

Welche Chancen und Bedrohungen sehen sie am Horizont?  

  • Die grösste Bedrohung, der sich CEOs in der Schweiz ausgesetzt fühlen, sind Cyberrisiken (37 %), gefolgt von geopolitischen Konflikten (23 %) und makroökonomischer Volatilität (17 %).
  • CEOs in der Schweiz empfinden die makroökonomische Volatilität als weniger bedrohlich als ihre Kollegen:innen weltweit und in EMEA (22 % bzw. 30 %) und sie fühlen sich auch viel weniger durch die Inflation bedroht (31 % in EMEA und 27 % weltweit).
  • Weltweit empfinden CEOs Cyberrisiken nach wie vor als Bedrohung (24 %), aber für CEOs in EMEA ist die Bedrohung durch geopolitische Konflikte eine noch grössere Sorge (30 %).

Zwei entscheidende Themen

Die beiden grössten Herausforderungen, die von CEOs in der Schweiz im Zusammenhang mit klimafreundlichen Investitionen genannt wurden, sind ein mangelnder Nachfrage von externen Stakeholdern und die regulatorische Komplexität. Beide Werte lagen sogar deutlich höher als im Vorjahr.

Künstliche Intelligenz

Wie wird künstliche Intelligenz die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft gestalten und den Wandel im kommenden Jahrzehnt vorantreiben?

  • Vier von fünf CEOs in der Schweiz (84 %) haben in den letzten 12 Monaten generative KI eingesetzt. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu den 16 % des letzten Jahres.
  • Mehr als die Hälfte (52 %) geben an, dass GenAI sowohl ihre eigene Effizienz als auch die ihrer Mitarbeitenden bei der Arbeit gesteigert hat; 22 % stellten eine Steigerung der Rentabilität fest, 17 % eine Steigerung des Umsatzes und 6 % einen Anstieg der Zahl der Mitarbeitenden.
  • Keiner der CEOs in diesem Land stellte einen Rückgang der Rentabilität aufgrund der Einführung von GenAI fest, verglichen mit 3 % in EMEA und 3 % weltweit.
  • Mit Blick auf die Zukunft glaubt ein Drittel der CEOs in der Schweiz (34 %), dass generative KI die Rentabilität ihres Unternehmens in den nächsten 12 Monaten steigern wird.

Klima und Nachhaltigkeit

Wie wird Klima und Nachhaltigkeit die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft gestalten und den Wandel im kommenden Jahrzehnt vorantreiben?

  • 91 % der CEOs in der Schweiz haben in den letzten zwölf Monaten klimafreundliche Investitionen getätigt, der höchste Prozentsatz weltweit.
  • In den letzten zwölf Monaten hat ein Viertel (25 %) der CEOs weltweit keine Renditen für klimafreundliche Investitionen akzeptiert, die unter den für andere Investitionen geltenden Mindestrenditen lagen. Dieser Trend ist auch in EMEA (19 %) und der Schweiz (26 %) zu beobachten.
  • Klimafreundliche Investitionen, die von Unternehmen in der Schweiz in den letzten fünf Jahren getätigt wurden, haben im Allgemeinen zu einem Anstieg der Einnahmen (31 %) und der erhaltenen staatlichen Anreize (21 %) geführt; 16 % der CEOs berichten von einem Rückgang der Kosten.
  • Ähnlich wie im letzten Jahr sehen die CEOs in der Schweiz die grössten Herausforderungen bei klimafreundlichen Investitionen in der mangelnden Nachfrage seitens externer Stakeholder (47 %), der Komplexität der Vorschriften (46 %), den geringeren Renditen für klimafreundliche Investitionen (33 %) und schliesslich in der mangelnden Zustimmung des Managementteams oder des Vorstands (11 %).
  • Bei einer regionalen Aufschlüsselung der Ergebnisse zeigt sich, dass CEOs in der Schweiz und der EMEA-Region etwas stärker herausgefordert sind als ihre globalen Kollegen:innen, wenn es um den Nachfragemangel von externen Interessengruppen geht. CEOs in der Schweiz sehen jedoch die Akzeptanz niedrigerer Renditen für diese Investitionen, die Zustimmung des Managements, die Navigation durch regulatorische Komplexitäten und die Verfügbarkeit von Finanzmitteln als weniger herausfordernd an als ihre Kolleg:innen in der EMEA-Region und weltweit.

Alles wie (un)gewohnt

Um relevant zu bleiben, intensivieren Schweizer Unternehmen die Zusammenarbeit – beispielsweise zwischen Branchen und der Wissenschaft – um KI und andere aufstrebende Technologien zu nutzen. CEOs erkennen, dass die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit davon abhängen wird, Produkte und Dienstleistungen zu differenzieren und gleichzeitig neue Kundensegmente zu erschliessen.

Transformationsdruck

Welche Transformationsmassnahmen haben CEOs in der Schweiz in den letzten fünf Jahren ergriffen?

  • Drei von vier (75 %) CEOs in der Schweiz haben in den letzten fünf Jahren innovative Produkte oder Dienstleistungen entwickelt; mehr als die Hälfte (65 %) haben sich auf die Erweiterung ihres Kundenstamms konzentriert und 59 % haben mit neuen Organisationen zusammengearbeitet.
  • Der Prozentsatz der CEOs in der Schweiz, die innovative Produkte oder Dienstleistungen entwickelt haben, ist höher als der Anteil der CEOs weltweit. Allerdings haben weniger als die Hälfte (46 %) der CEOs in diesem Land in den letzten fünf Jahren neue Vertriebswege erschlossen und neue Preismodelle umgesetzt, und liegen damit hinter ihren Kolleg:innen weltweit zurück.
  • Schweizer CEOs geben an, dass 80 % ihres Umsatzes aus dem Kerngeschäft stammen, 13 % aus Erweiterungen des Kerngeschäfts und 7 % aus grundlegend anderen Geschäftsbereichen.
Konvergenz der Sektoren

Ein globaler Trend

  • Einer von vier CEOs (26 %) gibt an, in den letzten fünf Jahren in neue Branchen eingestiegen zu sein.
  • CEOs in der Schweiz haben in den letzten fünf Jahren den geringsten Prozentsatz an Erschliessung neuer Branchen im Vergleich zu ihren Kolleg:innen weltweit.
  • Globale Ergebnisse zeigen, dass über ein Drittel der CEOs weltweit (38%), die nunmehr in neuen Branchen konkurrieren, die dadurch erzielten Einnahmen mehr als 20 % ihres Gesamtumsatzes ausmachen.

Kontinuierliche Transformation

Trotz eines gesunden und ausgereiften Kerngeschäfts zeigen CEOs in der Schweiz auch eine starke Bereitschaft, neue Technologien zu nutzen, um sich zu differenzieren und ihren Wettbewerbsvorteil auf dem Markt zu bewahren.

Qualität von Entscheidungen
  • Vier von fünf CEOs (79 %) in der Schweiz legen die Kriterien für strategische Entscheidungen offen, 72 % diskutieren die Entscheidung als Teil des gesamten Entscheidungsportfolios des Unternehmens und 70 % nehmen sich die Zeit zu prüfen, ob sie die falschen Chancen verfolgen.
  • Weniger als die Hälfte (40 %) ordnet den verschiedenen Ergebnissen explizite Wahrscheinlichkeiten zu, 51 % beziehen Informationen ein, die der Investitionshypothese widersprechen könnten, und 55 % bewerten absichtlich, ob sie die falschen Möglichkeiten verfolgen.

Umschichten für die Transformation
  • In der Schweiz haben 47 % der CEOs im letzten Jahr zwischen 1 % und 10 % der finanziellen Mittel ihres Unternehmens umgeschichtet.
  • Mehr als die Hälfte (56 %) hat im letzten Jahr 1 % bis 10 % der Personalressourcen ihres Unternehmens umverteilt.
  • Nur 41 % ihrer weltweiten Mitbewerber haben 1 % bis 10 % ihrer Personalressourcen umgeschichtet und 34 % haben 1 % bis 10 % ihrer finanziellen Ressourcen umgeschichtet.

Vertrauen in den Transformationsprozess
  • Fast die Hälfte (49 %) der CEOs in der Schweiz ist sehr zuversichtlich, was ihre Aussichten auf ein Umsatzwachstum in den nächsten drei Jahren angeht; 30 % sind zuversichtlich, was ihre Wachstumsaussichten in den nächsten zwölf Monaten angeht.
  • Zehn Prozent sind nicht zuversichtlich, was die Aussichten auf ein Umsatzwachstum in den nächsten 12 Monaten angeht; nur 1 % ist nicht zuversichtlich, was das Umsatzwachstum in den nächsten drei Jahren angeht.
  • Vier von fünf CEOs (85 %) in der Schweiz haben Vertrauen in ihren strategischen Planungsprozess, 84 % in ihren Budgetierungsprozess und 80 % in ihren Risikomanagementprozess.
  • Die wichtigsten Prozesse, die von CEOs als «ungeplant entwickelt» beschrieben wurden, sind Steuern (18 %), Talentmanagement (16 %) und Beschaffung (12 %).

Transformation überlebensfähig gestalten
  • Mehr als die Hälfte (57 %) der CEOs in der Schweiz ist zuversichtlich, dass ihr Unternehmen mehr als 10 Jahre bestehen wird.
  • Fast zwei Drittel (66 %) nennen die richtigen strategischen Entscheidungen als Faktor, der die wirtschaftliche Lebensfähigkeit ihres Unternehmens beeinflusst, gefolgt von der organisatorischen Effizienz (49 %) und den Veränderungen im regulatorischen Umfeld (47 %).
  • Von denjenigen, die nicht glauben, dass ihr Unternehmen in den nächsten zehn Jahren überlebensfähig sein wird, sehen 64 % Veränderungen im regulatorischen Umfeld als einen Einflussfaktor (64 %), 42 % eine schwache Preissetzungsmacht bei den Produkten/Dienstleistungen ihres Unternehmens und ein Drittel (36 %) die steigenden Kosten für Produkte/ Dienstleistungen.

Die Lösung der KI-Vertrauensgleichung
  • Weniger als ein Drittel (27 %) der CEOs in der Schweiz hat hohes Vertrauen in die Einbindung von KI in wichtige Geschäftsprozesse. Der höchste Prozentsatz der CEOs, die persönlich darauf vertrauen, dass KI in wichtige Geschäftsprozesse integriert wird, liegt in Lateinamerika bei 38 % der CEOs.
  • Allerdings sagen 4 von 5 (85 %) CEOs in der Schweiz voraus, dass KI systematisch in Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe integriert werden wird, 78 % in Technologieplattformen und 75 % in Arbeitskräfte und Fähigkeiten.
  • Im globalen Vergleich sehen mehr CEOs in der Schweiz die Integration von KI in den oben genannten Bereichen voraus, aber wenn es um die Integration von KI in die Entwicklung neuer Produkte/Dienstleistungen oder die Kerngeschäftsstrategie geht, sind CEOs in der Schweiz etwas zurückhaltender als ihre Kollegen:innen in der EMEA-Region und weltweit.

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