Zollgesetzrevision

Der Ständerat behandelt das neue Zollgesetz: Meilenstein einer umfassenden Transformation

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  • 17/12/24
Christina Haas Bruni

Christina Haas Bruni

Senior Manager, Customs & International Trade, PwC Switzerland

Nils Beutling

Nils Beutling

Senior Associate, Customs & International Trade, PwC Switzerland

Stellen Sie sich vor: Sie importieren Waren in die Schweiz, und alles läuft reibungslos. Keine Papierformulare, keine verwirrenden Vorschriften, keine langen Wartezeiten. Genau darauf steuert der Schweizer Zoll mit seiner umfassenden Transformation zu – und das neue Zollgesetz spielt dabei eine zentrale Rolle.

Heute (17. Dezember 2024) erreicht das neue Zollgesetz mit der Behandlung im Ständerat einen weiteren Meilenstein, nachdem es in den vergangenen Monaten bereits intensiv in den Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats und des Ständerats beleuchtet wurde. Mit diesem Blogpost läuten wir den Start unserer Landing Page zur Zollgesetzrevision ein, die Sie durch die bevorstehenden Veränderungen begleitet.

Das neue Zollgesetz steht im Mittelpunkt dieser Transformation. Doch es ist weit mehr als eine Gesetzesänderung – es ist ein umfassender Wandel, der unsere Zollprozesse, die eingesetzten Technologien und die Organisation grundlegend verändert. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie sich das Zollgesetz entwickelt hat, welche Grundpfeiler die Transformation tragen und welche Änderungen auf uns zukommen.

Vom Zollgesetz 1925 zur Totalrevision heute

Die Zollgesetzgebung hat eine lange Geschichte in der Schweiz. 1925 wurde das erste Zollgesetz eingeführt und bestimmte jahrzehntelang die Regeln für den grenzüberschreitenden Warenverkehr. Im Jahr 2007 kam ein neues Zollgesetz, das den modernen Handelsanforderungen besser entsprach.

Doch die Welt hat sich seitdem stark verändert: Globalisierung, Digitalisierung und neue Sicherheitsanforderungen erfordern eine tiefgreifende Reform. Mit der Totalrevision des Zollgesetzes wird ein rechtlicher Rahmen geschaffen, der die Schweiz für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts rüstet.

Die Grundpfeiler der Transformation

Die Transformation des Schweizer Zolls ruht auf drei zentralen Säulen:

Die Gesetzesänderung schafft die Grundlage für modernisierte Verfahren und eine harmonisierte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.

  • Mit neuen IT-Systemen, allen voran Passar, wird die Zollabwicklung vollständig digitalisiert. Alte Systeme weichen modernen Technologien, Papierprozesse gehören der Vergangenheit an.
  • Ziel ist eine effizientere, transparentere und sicherere Abwicklung – sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen.
  • Die Zusammenführung von Zoll und Grenzwachtkorps (GWK) schafft eine Einheit mit einem gemeinsamen Berufsbild.
  • Neue regionale Strukturen und interdisziplinäre Teams ermöglichen eine 360°-Perspektive auf Waren, Personen und Transportmittel.

Was ändert sich konkret mit dem neuen Zollgesetz?

Die Totalrevision bringt tiefgreifende Änderungen mit sich. Einige davon möchten wir hier kurz anreissen – in den kommenden Blogbeiträgen werden wir diese im Detail beleuchten und kritisch analysieren:

  • Einheitliches Verfahrensrecht: Alle Abgaben – an der Grenze sowie im Inland – in der Zuständigkeit des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) folgen denselben Regeln – das schafft Klarheit und Vereinfachung.
  • Neue Rollen im Veranlagungsverfahren: Verantwortliche für Waren, Daten und Transport sorgen für klare Zuständigkeiten und mehr Transparenz.
  • Modernisierte Terminologie: Begriffe wie «Zollverfahren» werden durch neue Begriffe wie «Warenbestimmungen» ersetzt und spiegeln das breitere Abgabenspektrum.
  • Neue Rechtsmittel: Das neue Einspracheverfahren ermöglicht eine einfachere Anfechtung von Veranlagungsverfügungen.
  • Harmonisierung der Kontrollen: Waren, Personen und Transportmittel werden nach einheitlichen Standards überprüft.
  • Ausweitung der vereinfachten Anmeldung: Eine vereinfachte Anmeldung für kleinere Sendungen wird ausgedehnt und allen angeboten.
  • Neue Verfahrenserleichterungen: Der Zugelassene Versand und Empfang werden beibehalten und mit neuen Erleichterungen ergänzt.
  • Stärkung des AEO-Status: Der Status als «Authorized Economic Operator» (Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter) wird aufgewertet und bietet erhebliche Vorteile.

Zollgesetzrevision Bleiben Sie am Puls der Transformation

Die Reform des Schweizer Zolls ist eine spannende Reise mit vielen Chancen – und auch Herausforderungen. Mit unserer Webseite möchten wir Ihnen Orientierung geben, praktische Auswirkungen erklären und die neuen Regelungen kritisch beleuchten.

Künftig werden wir Themen wie den Status des «Authorized Economic Operator» (AEO), die neuen Rollen und die neuen Verfahrenserleichterungen detailliert behandeln.

Ihre Fragen und Inputs

Was interessiert Sie besonders? Welche Fragen haben Sie zu den kommenden Änderungen? Schreiben Sie uns – wir greifen Ihre Themen gerne auf.

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Bleiben Sie mit uns am Puls der Zeit. Gemeinsam navigieren wir durch den Wandel. Im nächsten Blogbeitrag widmen wir uns den neuen Begriffen im Gesetz und bringen Ihnen das neue Vokabular näher.

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