HS-Revision tritt am 1. Januar 2022 in Kraft

Zolltarifnummern müssen angepasst werden

Anfang 2022 ist es wieder soweit: Die Weltzollorganisation (WZO) wird die HS-Revision 2022 in Kraft setzen und das Harmonisierte System (HS) an den sich ständig ändernden technischen Fortschritt anpassen. Als Mitglieder der WZO sind die EU und die Schweiz verpflichtet, diese Änderungen in die nationalen und kombinierten Tarife zu übernehmen, was zu zahlreichen Änderungen der Zolltarifnummern für Produkte führt.  

Das Harmonisierte System (HS) der Weltzollorganisation (WZO) wird alle fünf Jahre angepasst oder überarbeitet. Das HS umfasst ca. 9500 Nummern und bildet die Grundlage für die einheitliche Einreihung von Waren, hauptsächlich für Zolltarifzwecke und für die Erfassung von Aussenhandelsdaten und Statistiken. Es wurde 1988 unter der Leitung der WZO als Zolltarifschema bzw. einheitliche Nomenklatur entwickelt und wird seither von ihr verwaltet. Derzeit sind 158 WZO-Mitglieder Vertragsparteien und das HS wird in mehr als 200 Staaten, Ländern und Gebieten weltweit angewendet. Somit sind ca. 98 % des Welthandels nach der HS-Nomenklatur eingereiht.

Die Überarbeitungen und Anpassungen des HS sind notwendig, damit es mit den sich ständig ändernden Bedingungen des internationalen Handels und den technischen Entwicklungen der modernen Warenstrukturen Schritt halten kann. Die Mitglieder der WZO müssen diese Änderungen konsequent in die Gesetzgebung ihres eigenen Gebietes übernehmen. Die letzte HS-Revision wird nun am 1. Januar 2022 in Kraft treten.

In der Schweiz hat der Bundesrat im Juni 2021 grünes Licht für die notwendigen Anpassungen im nationalen Tarif und in den Verordnungen gegeben. Die ab 1. Januar 2022 gültigen Schweizer Zolltarifnummern (inkl. einer Konkordanzliste mit alten/neuen Codes) sind hier abrufbar.

Für die Europäische Union wurde der neue EU-Tarif HS 2022 (KN, Kombinierte Nomenklatur) Ende Oktober 2021 veröffentlicht und kann hier abgerufen werden.

Auf 6-stelliger Ebene gibt es ca. 350 Änderungen im HS. Zu diesen Änderungen gehören auch gänzlich neue Tarifnummern für bestimmte Produkte, zum Beispiel:

  • Joghurt mit Pflanzen- oder Getreidezusatz unter der Nummer 0403 20 (bisher in Kapitel 04 nicht erlaubt)
  • Placebos und Kits für klinische Blindversuche unter der Nummer 3006 93 (bisher ohne spezifische Tarifnummer)
  • Smartphones unter der Nummer 8517 13 (vorher 8517 12)

Die Veröffentlichung der WZO finden Sie hier.

Was bedeutet das für Ihr Unternehmen und wie können wir Ihnen helfen?

Bereiten Sie sich auf den 1. Januar 2022 vor. Die anstehenden Änderungen erfordern eine Anpassung der Produktstammdaten des Unternehmens, um für die künftigen Zollabfertigungen, eine korrekte Abgabenerhebung und die richtige Ursprungsberechnung vorbereitet zu sein. Diese Aufgabe lässt sich auch mit einer generellen Überprüfung der verwendeten Zolltarifnummern und den damit verbundenen Optimierungspotenzialen verbinden.

PwC unterstützt die Unternehmen in diesen Bereichen. Darüber hinaus hat PwC ein Tool "Trade Activator" entwickelt, das die grenzüberschreitenden Geschäftsvorfälle Ihres Unternehmens auf Basis von Zolldaten in verschiedenen Ländern visualisieren kann. Wir helfen Ihnen, Ihren grenzüberschreitenden Handel zu visualisieren und anschliessend zu analysieren, um zukünftige Einsparmöglichkeiten zu erkennen und Risiken zu minimieren. Und wir können Sie bei der Tarifeinreihung Ihrer Produkte unterstützen.


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Christina Haas Bruni

Christina Haas Bruni

Senior Manager, Customs & International Trade, PwC Switzerland

Tel.: +41 58 792 51 24