In einer Zeit der rasanten technologischen Disruption und des technologischen Fortschritts sehen sich Unternehmen mit immer volatileren und unvorhersehbareren Cyberbedrohungen konfrontiert. Cyberrisiken sind für die meisten Unternehmen die grösste Sorge und übertreffen sogar das digitale Risiko sowie die Inflation. Trotz dieses gestiegenen Bewusstseins hinken viele Unternehmen bei der Implementierung robuster Cyber-Resilienz-Massnahmen hinterher und sind auf die bevorstehenden Herausforderungen nicht vorbereitet.
Die wachsende Angriffsfläche – angetrieben durch Fortschritte in den Bereichen der künstlichen Intelligenz, vernetzten Geräte, Cloud-Technologien und die zunehmende Abhängigkeit von Dritten – erfordert einen agilen, unternehmensweiten Ansatz für die Cyberresilienz. Eine sich ständig verändernde regulatorische Landschaft fügt eine weitere Komplexitätsebene hinzu, die es für Unternehmen unerlässlich macht, auf allen Ebenen resilienter zu werden.
Dennoch gibt es nach wie vor erhebliche Lücken. Viele Unternehmen integrieren Cybersicherheit nicht in jede strategische Entscheidung und sorgen auch nicht für eine aktive Zusammenarbeit auf der Führungsebene. Diese Isolierung macht sie anfällig für genau die Bedrohungen, über die sie sich am meisten Sorgen machen.
Unsere Ergebnisse aus der Global Digital Trust Insights-Umfrage 2025 liefern wertvolle Einblicke in diese kritischen Fragen und zeigen, wie Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit erhöhen und Transparenz in einer immer komplexer werdenden digitalen Landschaft schaffen können.
Da Cybersicherheitsbedrohungen immer volatiler und unvorhersehbarer werden, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, eine wachsende Angriffsfläche zu bewältigen, die durch Cloud, KI, vernetzte Geräte und die Abhängigkeit von Dritten angetrieben wird.
Eines fällt auf: Cyberrisiken bleiben auch im Jahr 2025 die grösste Sorge der Schweizer Wirtschaft. Während 65 % der Schweizer Führungskräfte der Reduzierung von Cyberrisiken in den nächsten zwölf Monaten Priorität einräumen, sind es weltweit 57 %. In einem Jahr, das von geopolitisch motivierten Cyberangriffen auf die Schweiz geprägt ist, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass sich Schweizer Unternehmen mehr Sorgen über Cyberrisiken machen als der globale Durchschnitt. Darüber hinaus sehen sich Unternehmen, die sich in der Cloud-Transformation befinden, mit einer zunehmenden Anzahl von Cloud-Migrationsprojekten, mit zusätzlicher Komplexität konfrontiert, da diese Veränderungen die Bedenken hinsichtlich Cybersicherheit und Datenschutz verstärken können.
Die drei grössten Cyberrisiken für Schweizer Unternehmen sind Cloud-bezogene Bedrohungen, Hack-and-Leak-Operationen und Ransomware-Angriffe. Während Cloud-Sicherheit (49 %) und Hack-and-Leak-Angriffe (41 %) in der Schweiz höher rangierten als im weltweiten Durchschnitt, war die Besorgnis über Datensicherheitsrisiken von Drittanbietern (29 %) deutlich geringer, was angesichts des Berichts der FINMA vom Juni 2024 über Cybervorfälle im Finanzsektor in den Jahren 2022 und 2023 überraschend ist. In diesem wurde hervorgehoben, dass mehr als die Hälfte dieser Vorfälle ausgelagerte Dienstleistungen betrafen. Im Gegensatz dazu war die Besorgnis über Ransomware (39 %) in der Schweiz deutlich höher als im weltweiten Durchschnitt, was darauf hindeutet, dass sich Schweizer Unternehmen noch nicht vollständig darauf vorbereitet fühlen, auf solche Angriffe zu reagieren oder sich davon zu erholen.
Weltweit besonders hervorzuheben ist die Diskrepanz zwischen Besorgnis und Bereitschaft zu Cyber-Bedrohungen: Cloud-Bedrohungen sind für 42 % der Unternehmen weltweit die grösste Bedrohung, doch 34 % der Unternehmen geben an, dass sie am wenigsten auf Cloud-basierte Angriffe vorbereitet sind.
Im Jahr 2023 haben 54 % der Schweizer Unternehmen geplant, die Ausgaben für Cybersicherheit zu erhöhen. Im Jahr 2024 stieg diese Zahl auf 70 %. Mit Blick auf das Jahr 2025 beabsichtigen 67 % der Schweizer Unternehmen und 77 % weltweit, ihre Cyber-Budgets zu erhöhen.
Auf der anderen Seite planen 22 % der Schweizer Unternehmen, ihre Ausgaben für Cybersicherheit unverändert zu lassen, verglichen mit nur 11 % weltweit.
Im Vergleich dazu sind Schweizer Unternehmen weniger polarisiert als ihre globalen Pendants, wo weniger Unternehmen planen, ihre Cyber-Budgets flach zu halten, und ein grösserer Prozentsatz die Ausgaben entweder erhöht oder senkt. Dies deutet darauf hin, dass Schweizer Unternehmen nach mehreren aufeinanderfolgenden Jahren mit moderatem Wachstum der Cyber-Ausgaben das Bedürfnis verspüren, diesen Trend fortzusetzen.
“Unternehmen, die Cyber-Investitionen keine Priorität einräumen, nähern sich der Cybersicherheit aus der falschen Perspektive: Sie muss als fortlaufender Prozess und nicht als einmaliges Projekt betrachtet werden.”
Johannes DohrenPartner, Head of Cyber Resilience and Defense, PwC SchweizDie Zuweisung von Cyber-Budgets spiegelt die unterschiedlichen Prioritäten von Unternehmens- und Technologieführern wider. Zu den wichtigsten Investitionsbereichen gehören für Führungskräfte Datenschutz und Vertrauen (48 %) sowie die Beseitigung technischer Schulden durch die Modernisierung von Technologieinfrastrukturen (43 %). Dazu gehören die Verbesserung von Cybersicherheitsmassnahmen, die Verbesserung von Sicherheitsschulungen und die Optimierung aktueller Technologien und Investitionen, um die allgemeine Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Technologieführer konzentrieren sich auf Cloud-Sicherheit (34 %), Datenschutz und Vertrauen (28 %) sowie Netzwerksicherheit und -kontinuität (27 %). Sie planen auch, die Investitionen in neue Technologien wie generative KI (GenAI) und maschinelles Lernen zu erhöhen, da sie deren Potenzial erkennen, sowohl die Sicherheitsabläufe als auch die organisatorische Effizienz zu verändern.
Während Unternehmen versuchen, die neuen Möglichkeiten der KI-Technologie zu nutzen, erkennen Cyber-Führungskräfte, dass sie auch neue Ansätze für den Umgang mit Datenschutz, Integrität und ethischen Bedenken erfordern, was den Fokus auf dieses Thema rückt.
Regulatorische Rahmenbedingungen zwingen Unternehmen dazu, eine wachsende Anzahl von Anforderungen schnell zu erfüllen.
Compliance ist keine Belastung, sondern kann für zukunftsorientierte Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil sein. Die meisten Unternehmen sind von ihrer Einhaltung überzeugt: 96 % der Führungskräfte weltweit geben an, dass Vorschriften sie dazu veranlasst haben, die Sicherheitsmassnahmen zu verbessern. Darüber hinaus glauben 78 %, dass diese Vorschriften ihre Cybersicherheitslage verbessert haben, was darauf hindeutet, dass Compliance-Herausforderungen dazu beitragen, die Cybersicherheitsreife in der gesamten Branche zu stärken.
In Bezug auf das Compliance-Vertrauen sind 24 % der Schweizer Unternehmen «sehr zuversichtlich», dass sie in der Lage sind, Datenschutzbestimmungen für Verbraucher wie die EU-DSGVO und den California Privacy Rights Act einzuhalten, was im Grossen und Ganzen dem weltweiten Durchschnitt von 26 % entspricht. Wenn es jedoch um Netzwerk- und Informationssicherheit, Cyber-Offenlegung und Vorschriften für künstliche Intelligenz geht, sind nur 16 % «äusserst zuversichtlich». Ein grösserer Anteil – zwischen 45 % und 47 % – gibt an, dass sie «sehr zuversichtlich» sind, in der Lage zu sein, die Vorschriften zur Netzwerk- und Informationssicherheit, zur Resilienz, zur künstlichen Intelligenz und zum Schutz der Privatsphäre der Verbraucher einzuhalten.
Trotz dieses moderaten bis hohen Vertrauensniveaus, das mit dem globalen Durchschnitt vergleichbar ist, gibt es erhebliche Defizite beim Prozentsatz der Schweizer Befragten, die die höchste Stufe «extrem zuversichtlich» für Datenschutz, kritische Infrastrukturen, Resilienz und künstliche Intelligenz auswählen, was auf eine Vertrauenslücke zwischen Vertrauen und Sicherheit in Bezug auf die Compliance-Haltung mehrerer Unternehmen hindeutet. Für den Datenschutz kann dies auf das kürzlich in Kraft getretene Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) zurückzuführen sein, das die Verwaltungsräte für alle Angelegenheiten rechtlich zur Verantwortung zieht, auch wenn die Zuständigkeit nicht formell zugewiesen wurde. Diese erhöhte Rechenschaftspflicht kann dazu führen, dass Unternehmen eine grössere Sicherheit in Bezug auf ihr Compliance-Niveau suchen.
Die Tatsache, dass sich Schweizer Unternehmen am wenigsten auf die Einhaltung von Vorschriften für künstliche Intelligenz vorbereitet fühlen, könnte auf ein geringeres Bewusstsein und eine geringere Vertrautheit mit diesen neuen Vorschriften zurückzuführen sein, was dazu führt, dass viele Unternehmen unsicher sind, wie sie mit KI-bezogenen Compliance-Verpflichtungen umgehen und diese erfüllen sollen.
Mehr Schweizer Führungskräfte als weltweit beurteilen die Auswirkungen der neuen Cybersicherheitsvorschriften positiv. Während 28 % angaben, dass diese Vorschriften dazu beigetragen haben, konstruktive Leitplanken für technologische Innovation und Transformation zu schaffen, was über dem weltweiten Durchschnitt von 20 % liegt, stellten 24 % auch eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit aufgrund eines durchgesetzten branchenweiten Rahmens fest, verglichen mit 19 % weltweit. Darüber hinaus empfanden weniger Schweizer Führungskräfte (18 %) die Vorschriften als so herausfordernd, dass sie erhebliche Verbesserungen ihrer Cyber-Risikomanagementprogramme erforderten, verglichen mit 24 % weltweit, was auf ein grösseres Vertrauen in ihre bestehenden Sicherheitsmassnahmen und Partnerschaften hindeutet.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist die Abstimmung zwischen Sicherheitsteams, Risikofunktionen und der Geschäftsleitung von entscheidender Bedeutung. Nur mit einer solchen Koordination können Unternehmen die Compliance-Bereitschaft aufrechterhalten und strategische Verbesserungen vorantreiben.
In Bezug auf die Umsetzung von Cyber-Resilienz-Massnahmen machen Schweizer Unternehmen erhebliche Fortschritte und sind ihren globalen Pendants weit voraus. Eine Mehrheit hat kritische Geschäftsprozesse identifiziert und technologische Cyber-Recovery-Lösungen implementiert.
Diese Entwicklung spiegelt zwar einen positiven Trend wider, aber innerhalb der Schweiz gibt es eine bemerkenswerte Dichotomie. Einige Unternehmen sind bei ihren Cyber-Resilienz-Strategien eindeutig führend, aber viele andere hinken hinterher und hinterlassen kritische Lücken.
Während viele Schweizer Unternehmen Wiederherstellungstechnologien und Recovery-Playbooks einführen, haben relativ wenige umfassende Tests durchgeführt, wie z.B. Tabletop-Übungen, was Bedenken hinsichtlich des tatsächlichen Niveaus der Vorbereitung auf die Bewältigung eines Cybervorfalls aufkommen lässt. Ohne regelmässige Simulationen oder Bereitschaftstests ist nicht gewährleistet, dass die Technologien und Pläne die Erwartungen erfüllen.
Im kommenden Jahr werden sich viele Unternehmen verstärkt auf Cyber-Resilienz konzentrieren, nicht nur, um schneller auf Vorfälle reagieren zu können, sondern auch, um die Fähigkeit ihrer Führungskräfte zu verbessern, Cybersicherheitsbedrohungen effektiv zu bewältigen. Dieser Fokus wird von der Notwendigkeit angetrieben, den sich entwickelnden Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein und ihre Position auf dem Markt zu sichern.
Schweizer Unternehmen haben für die nächsten zwölf Monate spezifische Prioritäten gesetzt, wobei fast die Hälfte schnellere Reaktionszeiten auf Vorfälle anstrebt, verglichen mit etwa einem Drittel weltweit. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, potenzielle Störungen in Echtzeit zu minimieren. Darüber hinaus hat die Stärkung des Vertrauens der Führungskräfte in den Umgang mit aktuellen und zukünftigen Cyberbedrohungen für 37 % der Schweizer Unternehmen Priorität, verglichen mit 31 % weltweit. Im Einklang mit den globalen Trends konzentriert sich fast ein Drittel der Schweizer Unternehmen auf Cybersicherheit – und der Einsatz von Managed Services zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und zur Beschleunigung des Eintritts in neue Märkte ist ebenfalls ein wichtiges Ziel.
Die Verbesserung der Cybersicherheit zur Verbesserung der Erfahrung von Kund:innen und Mitarbeitenden ist jedoch nur für 22 % der Schweizer Unternehmen eine Priorität im Jahr 2025, was unter dem weltweiten Durchschnitt von 30 % liegt. Fast ein Drittel der Schweizer Unternehmen investiert in Cyber, um ihren Eintritt in neue Märkte voranzutreiben, was zeigt, dass die Lücken zwischen internationalen und branchenübergreifenden regulatorischen Anforderungen, die für Wachstum und Diversifizierung überbrückt werden müssen, grösser sind als für die internationalen Normen.
Cybersicherheit wird zunehmend als wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen angesehen. In der Schweiz ist das Kundenvertrauen der wichtigste Bereich, in dem dieser Vorteil realisiert wird: 55 % der Unternehmen nennen Cybersicherheit als Vertrauenstreiber, was nahe dem weltweiten Durchschnitt von 57 % liegt.
Markenintegrität und -loyalität sowie Widerstandsfähigkeit gegenüber Geschäftsunterbrechungen werden von 33 % der Schweizer Unternehmen anerkannt, verglichen mit höheren globalen Zahlen von 49 % bzw. 43 %. Dies deutet darauf hin, dass Schweizer Unternehmen die Cybersicherheit weiter nutzen könnten, um ihre Marke und Kundenbindung zu stärken. Darüber hinaus werden Öffentlichkeitsarbeit, Geschäftswachstum und Markentreue als Bereiche angesehen, in denen Cybersicherheit einen Vorteil bietet.
Weltweit war in den letzten zwei Jahren ein Trend zu beobachten, dass Unternehmen Investitionen in Cybersicherheit nutzen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Banken haben Cybersicherheits-Investmentfonds aufgelegt, um ihren Kund:innen Lösungen anzubieten, während Versicherer ihren Kund:innen zunehmend dabei helfen, ihre Cyberrisiken zu quantifizieren und Wege zu finden, diese zu mindern. Die jüngsten Übernahmen von Cybersicherheitsunternehmen durch Teilnehmer des Finanzsektors unterstreichen, dass Cybersicherheit für eine wachsende Zahl von Führungskräften im Finanzdienstleistungssektor als Wachstums- und Differenzierungstreiber angesehen wird.
Um eine Cyberstrategie zum Leben zu erwecken, braucht es mehr als nur Bewusstsein – es erfordert messbare Massnahmen. Die Quantifizierung von Cyberrisiken ist entscheidend für die Priorisierung von Investitionen und das Verständnis der potenziellen finanziellen Auswirkungen von Cyberbedrohungen. In der Schweiz ist diese Praxis jedoch noch nicht üblich.
Keines der befragten Schweizer Unternehmen misst die potenziellen finanziellen Auswirkungen von Cyber-Risiken in signifikantem Umfang – das heisst, es fehlt ihnen an einer umfassenden Quantifizierung von Cyber-Risiken mit Automatisierung und Executive Reporting – verglichen mit 15 % weltweit. 44 % der globalen Unternehmen quantifizieren oder modellieren Risiken in hohem Masse, verglichen mit nur 23 % der Schweizer Unternehmen. Ein Drittel der Schweizer Unternehmen bewertet Cyberrisiken in begrenztem Umfang und stützt sich dabei auf eine qualitative Risikobewertung und Priorisierung. Nur 3 % planen, in den nächsten zwei Jahren eine Quantifizierung von Cyberrisiken einzuführen (weltweit: 6 %).
Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Schweizer Unternehmen weniger weit fortgeschritten sind als ihre globalen Konkurrenten, wenn es darum geht, ihre Cyberrisiken genau zu verstehen und zu modellieren und damit die finanziellen Auswirkungen potenzieller Cyberbedrohungen zu erfassen.
Die Führungsrolle im Bereich Cybersicherheit wird bei der Gestaltung der Resilienz eines Unternehmens immer wichtiger, und in der Schweiz gibt es deutliche Fortschritte bei der Einbeziehung der Führungsebene.
Diesem starken Engagement der CEOs steht jedoch die Einbeziehung von Schweizer CISOs in den aktiven Geschäftsbetrieb gegenüber. Während Schweizer CEOs stark in strategische Diskussionen eingebunden zu sein scheinen, ist es weniger wahrscheinlich, dass CISOs in Initiativen wie M&A-Aktivitäten, das Lernen aus Branchenereignissen und die Anpassung an betriebliche Veränderungen innerhalb des Unternehmens einbezogen werden. Dies deutet darauf hin, dass CISOs oft auf geplante Vorstandsaktualisierungen beschränkt sind, anstatt an täglichen Unternehmensinitiativen beteiligt zu sein. Um diese Lücke zu schliessen, muss die Geschäftsleitung CISOs stärker in die laufenden Entscheidungsprozesse einbeziehen und sicherstellen, dass ihr Fachwissen die strategischen und operativen Ziele unterstützt.
Obwohl Cybersicherheit in vielen Schweizer Organisationen bei strategischen Entscheidungen berücksichtigt wird, ist die tiefe Beteiligung von CISOs an operativen Entscheidungen besorgniserregend.
Dies hat zur Folge, dass Cybersicherheitsteams und CISOs oft nicht vollständig in breitere Geschäftsdiskussionen integriert sind, was ihren potenziellen Einfluss auf wichtige Initiativen verringert und das Risiko erhöht, dass eine Initiative Cyberbedrohungen erhöht oder die Cybersicherheit oder den Datenschutz schwächt.
Um diese Lücken zu schliessen, müssen Schweizer Unternehmen die Rolle der Cyber-Leader über geplante Updates hinaus erweitern. Das bedeutet, dass CISOs aktiv in betriebliche Entscheidungen und Geschäftsstrategien einbezogen werden müssen, um sicherzustellen, dass Cybersicherheit nicht nur als Schutzmassnahme, sondern als Treiber für Unternehmenswachstum und Widerstandsfähigkeit eingebettet ist.
“Die Stärkung der Corporate Risk Governance und die Integration von Technologie und Cyber sind von grundlegender Bedeutung, um Cyber-Überlegungen in breiteren Geschäftsaktivitäten zu verbessern und neue Möglichkeiten zu realisieren.”
Chris GirlingPartner, Cybersecurity and Privacy, PwC SchweizTrotz wachsender Besorgnis über Cyberrisiken haben die meisten Unternehmen Schwierigkeiten, Cyber-Resilienz in allen Kernpraktiken vollständig zu implementieren. Dies führt zu einer schwerwiegenden Schwachstelle – ohne unternehmensweite Resilienz bleiben Unternehmen zunehmend Bedrohungen ausgesetzt, die ihren gesamten Betrieb gefährden könnten.
Ein begrenzter Prozentsatz der Schweizer Unternehmen gibt an, dass ihre Cybersicherheitsteams «normalerweise» (81 % bis 100 % der Zeit) wichtige Resilienzaktivitäten durchführen. Nur 20 % der Schweizer Unternehmen (gegenüber 26 % weltweit) verfügen über Kontrollen, um schwerwiegenden Cyberstörungen standzuhalten und schnell auf Bedrohungen zu reagieren.
Nur jedes sechste Schweizer Unternehmen stellt Cyber-Budgets für seine Top-Risiken bereit, was auf mangelndes Vertrauen in Cyber-Risikomodelle und eine begrenzte unternehmensübergreifende Beteiligung des CISO an der Budgetallokation hinweist. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Investitionen in Cyber in weniger kritische Bereiche gelenkt werden, ohne dass die gesamte Organisation ausreichenden Input leistet oder eine robuste Bindung an risikobasierte Investitionen erfolgt.
Während Schweizer CEOs ein führendes Interesse an Cybersicherheitsthemen zeigen, ist das Engagement zwischen Cyber-Führungskräften und Führungskräften im gesamten Unternehmen geringer als im globalen Durchschnitt. Obwohl Schweizer CISOs berichten, dass sie verschiedene Cybersicherheits- und Resilienzlösungen erworben und eingesetzt haben, könnten das eingeschränkte Bewusstsein der Vorstände, die unzureichende Beteiligung anderer Geschäftsbereiche sowie unzureichende Simulationen und Tests verhindern, dass diese Lösungen in einer Krise die Erwartungen erfüllen.
Die Global Digital Trust Insights 2025 ist eine Umfrage unter 4042 Führungskräften aus Wirtschaft und Technologie (CEOs, Corporate Directors, CFOs, CISOs, CIOs und C-Suite-Führungskräfte), die von Mai bis Juli 2024 durchgeführt wurde.
Ein Viertel der Führungskräfte stammt aus grossen Unternehmen mit einem Umsatz von 5 Milliarden US-Dollar oder mehr. Die Befragten sind in einer Reihe von Branchen tätig, darunter Industrie und Dienstleistungen (21 %); Technologie, Medien, Telekommunikation (20 %); Finanzdienstleistungen (19 %); Einzelhandels- und Verbrauchermärkte (17 %); Energie, Versorgung und Ressourcen (11 %); Gesundheit (7 %) sowie öffentliche und öffentliche Dienste (4 %).
Die Befragten kommen aus 77 Ländern. Die regionale Aufschlüsselung umfasst Westeuropa (30 %), Nordamerika (25 %), Asien-Pazifik (18 %), Lateinamerika (12 %), Mittel- und Osteuropa (6 %), Afrika (5 %) und den Nahen Osten (3 %). 51 Befragte haben ihren Sitz in der Schweiz.
Die Global Digital Trust Insights Survey war zuvor als Global State of Information Security Survey (GSISS) bekannt. Sie findet bereits zum 27. Mal statt und ist die am längsten laufende jährliche Umfrage zu Cybersicherheitstrends. Es ist auch die grösste Umfrage in der Cybersicherheitsbranche und die einzige, an der nicht nur Führungskräfte aus den Bereichen Sicherheit und Technologie teilnehmen.
PwC Research, das globale Kompetenzzentrum für Marktforschung und Insights von PwC, hat diese Umfrage durchgeführt.
https://pages.pwc.ch/core-asset-page?asset_id=701Vl00000Q8LTMIA3&embed=true&lang=de
Partner, Leader Digital Assurance and Cybersecurity & Privacy, PwC Switzerland
+41 58 792 84 59
Chris Girling
Ashish Gupta