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Im heutigen, sich rasch entwickelnden Geschäftsumfeld unterliegen mittelständische Unternehmen ständig dem Druck, ihre IT-Infrastruktur und -Strategie mit ihren Geschäftszielen abstimmen zu müssen. Frameworks für die Unternehmensarchitektur (Enterprise Architecture; EA) wie The Open Group Architecture Framework (TOGAF) bieten strukturierte Methoden, die bei dieser Abstimmung helfen. Diese EA-Frameworks werden in der Regel mit grossen Unternehmen in Verbindung gebracht. Doch auch mittelgrosse Unternehmen können von den damit verbundenen Vorteilen profitieren.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, wie Schweizer KMU die Leistungsfähigkeit von EA mit einem pragmatischen Ansatz nutzen können. Wir heben wichtige Überlegungen hervor, bewerten die Vor- und Nachteile und zeigen Ihnen umsetzbare Massnahmen auf, um EA auf Ihre Geschäftsanforderungen abzustimmen.
EA-Frameworks bieten Unternehmen einen strukturierten Ansatz, um ihre Geschäftsprozesse und ihre Technologie aufeinander abzustimmen. Gleichzeitig stellen sie sicher, dass die IT-Systeme so konzipiert sind, dass sie Ihre Unternehmensziele unterstützen. EA-Frameworks ermöglichen einen strukturierten und transparenten Ansatz, um Kosten zu optimieren, Risiken zu identifizieren und zu steuern, Agilität zu fördern und die Zusammenarbeit zu verbessern.
TOGAF ist eines der beliebtesten EA-Frameworks und bietet eine umfassende Methodik für die Gestaltung, Planung und Steuerung der IT eines Unternehmens. Mittelgrossen Unternehmen kann die Implementierung eines EA-Frameworks aufgrund von begrenzten Ressourcen wie eine beängstigende Aufgabe erscheinen. Pragmatisch eingesetzt machen die Vorteile jedoch die Herausforderungen wett.
Durch die Übernahme eines pragmatischen Ansatzes können mittelgrosse Unternehmen die Leistungsfähigkeit von TOGAF nutzen, ohne überfordert zu werden. Gleichzeitig können sie so sicherstellen, dass Architekturinitiativen einen geschäftlichen Mehrwert liefern.
Stellen Sie sich ein mittelständisches Schweizer Fertigungsunternehmen vor, das seinen Ruf auf zuverlässigen On-Premise-Systemen aufgebaut hat. Der Aufstieg von (ERP-)Cloud-Lösungen und deren Einführung durch Wettbewerber setzt das Unternehmen jedoch unter Druck, den wachsenden Kundenanforderungen hinsichtlich Innovation und Echtzeitanalyse nachzukommen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, können mittelständische Unternehmen einen pragmatischen Ansatz mit Blick auf das TOGAF-Framework verfolgen, um ihre angestrebte IT-Infrastruktur und -Strategie strukturiert an ihren Geschäftszielen auszurichten.
Ein pragmatischer Ansatz für die einzelnen TOGAF-Phasen (A bis E) könnte folgendermassen aussehen:
TOGAF-Phase |
Pragmatischer Fokus |
Beispiel: ERP-Bewertung |
Vorbereitung |
Beschreiben Sie das Ziel der Initiative und welche Elemente sie in Bezug auf TOGAF abdeckt. |
Dokumentieren Sie die betroffenen Prozesse, Geschäftsziele, Anwendungen, IT-Systeme und Schnittstellen der Ebene 1. Dokumentieren Sie die wichtigsten Stakeholder und ihre Rollen. |
A Vision der Architektur |
Definieren Sie eine kurze Aussage zur Vision, die den gewünschten Soll-Zustand und die damit unterstützten Geschäftsziele umreisst. |
Ziel 1: Definieren Sie die Prioritäten des Unternehmens (z. B. Flexibilität, Kosten). Ziel 2: Bewerten Sie die beste IT-Architektur zur Unterstützung dieser Prioritäten. Ziel 3: Dokumentieren Sie alle Informationen in einem Repository (TOGAF-Standard). |
B Enterprise Architecture |
Anstatt alle Prozesse (Varianten) zu kartieren, sollten Sie kritische Geschäftsprozesse priorisieren, die durch Altsysteme belastet sind, wie etwa Auftragsabwicklung, Bestandsverwaltung und Produktionsplanung. |
Erste Daten können in einer einfachen Excel-Tabelle erfasst werden, um Kernprozesse, wichtige Stakeholder und Geschäftsobjekte zu dokumentieren. Diese Daten können parallel in ein auf TOGAF ausgerichtetem EA-Repository umgewandelt werden. |
C Architektur der IT-Systeme |
Identifizieren Sie alle beteiligten Anwendungen und IT-Systeme. Konzentrieren Sie sich dabei auf Schnittstellen und eine potenzielle «Schatten-IT», die zu den Geschäftsprozessen beiträgt. |
Erste Daten können in einer ähnlichen Excel-Tabelle erfasst werden. Für die Dokumentation von Zusammenhängen (z. B. von Schnittstellen) empfiehlt sich der Einsatz eines EA-Tools. |
D Technologiearchitektur |
Bewerten Sie die vorhandene Architektur anhand der Marktoptionen (z. B. On-Premise oder in der Cloud). |
Dokumentieren Sie funktionale und nicht funktionale Geschäftsanforderungen und bewerten Sie, wie jede Architekturoption im Hinblick darauf abschneidet. |
E Chancen und Lösungen |
Dokumentieren Sie die Vor- und Nachteile (SWOT-Analyse) für jede Option und führen Sie eine grobe Aufwand-Nutzen-Analyse durch. |
SWOT, Aufwand und Nutzen für jede Option. Empfehlung. |
Der Aufstieg von Cloud-Diensten und vorgefertigten KI-Tools verändert fortlaufend die IT-Landschaft von KMU. In diesem dynamischen Umfeld bietet die Einführung eines pragmatischen Ansatzes für EA-Frameworks wie TOGAF den mittelständischen Unternehmen einige leistungsstarke Tools. So können sie ihre IT an den Geschäftszielen ausrichten und später anpassen, Risiken steuern und das Wachstum fördern. Mithilfe einer pragmatischen Einführung dieser Frameworks können Unternehmen eine überwältigende Komplexität, übermässige Kosten oder Inflexibilität vermeiden.
Durch einen schrittweisen, flexiblen und ressourcenschonenden Ansatz können mittelständische Unternehmen die Vorteile von EA-Frameworks nutzen, ohne durch deren Herausforderungen allzu stark belastet zu werden.
«Fangen Sie klein an, konzentrieren Sie sich auf die unmittelbaren Geschäftsanforderungen und stellen Sie sicher, dass sich die Architekturpraktiken an ein künftiges Wachstum anpassen lassen und skalierbar bleiben. Auf diese Weise können mittelständische Unternehmen das volle Potenzial von EA-Frameworks ausschöpfen und ihre IT als echten Motor ihres Geschäftserfolgs nutzen.»
Rejhan FazlicPartner und Technology Strategy & Transformation Leader, PwC Schweiz