Müssen Sie Ihre traditionellen Verteidigungslinien anpassen? Inwiefern?
Das Ausmass, in dem ein Unternehmen seine Verteidigungslinien mit Blick auf das Zusammenspiel zwischen Transformation und technologischem Fortschritt überdenken muss, hängt von dessen Situation ab, d.h. von seiner digitalen Reife und der Transformationsphase, in der es sich befindet. Unternehmen, die in ihrer Digitalisierung weit fortgeschritten sind, dürften kaum eine Wahl haben, denn ihre elektronischen Instrumente werden nicht nur bestimmen, welche Kontrollen notwendig sind, sondern auch wie diese Kontrollen auszuführen sind. Wie oben erwähnt, impliziert eine neue Technologie wie Blockchain viele unbekannte Faktoren, doch verfügt sie auch über eine dezentralisierte Vertrauensfunktion, die eine andere, hoch automatisierte Blockchain-Überprüfung erfordert. Daher müssen Unternehmen, die auf Blockchain-Technologie setzen, ihre Verteidigungslinien überdenken, um sicherzustellen, dass sie nach wie vor adäquate, aber keine redundanten Aufgaben wahrnehmen. Weniger stark digitalisierten Unternehmen stehen, je nach Situation und Ressourcen, andere Optionen offen.
Zwar können wir Ihnen keine pfannenfertige Lösung anbieten, doch haben wir einige entscheidende Fragen vorbereitet, anhand derer Sie herausfinden können, ob Sie Ihre Verteidigungslinien neu ausrichten sollten, um Vertrauen in die digitale Transformation zu schaffen.
- Welche digitale Strategie verfolgen Sie?
- Wie verändert diese digitale Strategie Ihr Risikoprofil und die Art der Risiken, die auftreten können?
- Verfügt Ihre Organisation über die notwendigen Kompetenzen und ist sie optimal ausgerichtet, um dem neuen Risikoprofil gerecht zu werden?
- Haben Sie eine Roadmap, um die Verteidigungslinien effektiv auszugestalten und mit Ihrem Transformationsprozess abzustimmen?
Viele Unternehmen weltweit beschäftigen sich zurzeit mit eben diesen Fragen. Sie alle operieren in einem sich rasch ändernden Umfeld und haben realisiert, dass ihr bisheriges Kerngeschäft in fünf bis zehn Jahren wohl kaum noch ihr Kerngeschäft sein wird. Deshalb gilt es dringend, Antworten darauf zu finden.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass der Prozess am besten angestossen wird, indem verschiedene Anspruchsgruppen zusammengebracht werden, um über die digitale Strategie und notwendige Veränderungen samt deren Auswirkungen auf das Risikoprofil zu beraten. Unserer Erfahrung nach ist es wichtig, bei diesen Gesprächen so viele Parteien wie möglich ins Boot zu holen: Zulieferer, Kunden und Mitarbeitende. Die digitale Transformation beeinflusst das ganze Ökosystem eines Unternehmens. Deshalb bedarf es eines breiten Meinungs- und Interessenspektrums, um eine vollumfängliche Sicht der Risikolandschaft zu erhalten.
Während unserer Zusammenarbeit mit Kunden haben wir es als sehr hilfreich empfunden, ein Soll-Modell für die drei Verteidigungslinien festzulegen und herauszuarbeiten, wie sich die definierten Veränderungen auf das Modell auswirken. Auf der Basis dieser Analyse lässt sich anschliessend eine verlässliche Roadmap erstellen.