Felix Steiger
Director, Assurance, PwC Switzerland
Jan Koller
Director, People & Organisation, PwC Switzerland
Die Ausgestaltung der beruflichen Vorsorge für das hauseigene Personal wirkt sich wesentlich auf Arbeitgebende aus. Das gewählte Modell muss zum Unternehmen passen und mit dessen Entwicklung mitgehen. Dann nämlich kann ein Arbeitgebender nicht nur Vorsorgeschutz bieten, sondern auch Mitarbeitende langfristig binden und qualifizierten Nachwuchs gewinnen. Wer seine Vorsorge intelligent aufsetzt, trägt zur erfolgreichen und nachhaltigen Unternehmensentwicklung bei.
Gemäss Bundesamt für Sozialversicherungen soll die berufliche Vorsorge als zweite Säule den Versicherten neben der AHV/IV/EL eine angemessene Fortsetzung ihrer bisherigen Lebenshaltung ermöglichen. Das Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) definiert seit 1985 das gesetzliche Minimum der zweiten Säule. Es begrenzt unter anderem den Vorsorgeschutz auf einen Lohn von maximal CHF 88'200 und definiert feste altersabhängige Beitragssätze (Altersgutschriften), die mit zunehmendem Alter ansteigen. Der BVG-Mindestumwandlungssatz liegt aktuell bei 6,8 Prozent. Die Verzinsung der Altersguthaben im BVG wird jährlich vom Bundesrat festgelegt und beträgt 1,25 Prozent für 2024. Der Arbeitgebende muss sicherstellen, dass seine berufliche Vorsorge mindestens den Ansprüchen des BVG entspricht.
Über das gesetzliche Minimum hinaus gibt es einen grossen Gestaltungsspielraum für den Umfang und die Art und Weise, die Vorsorge zu organisieren. Dabei stellen sich den Verantwortlichen die folgenden fünf Grundsatzfragen:
Diese Fragen dienen dem Arbeitgebenden als Kompass für die Ausgestaltung und regelmässige Überprüfung der gewählten Vorsorgelösung. Die ideale Vorsorgelösung ist diejenige, die am besten zum Unternehmen passt. Wie ein solcher Findungsprozess ablaufen kann, legen wir nachfolgend anhand von zwei anonymisierten Praxisbeispielen dar.
Das Ausgestalten der beruflichen Vorsorge ist für die Arbeitgeberfirma alles andere als trivial, denn zahlreiche Modelle sind denkbar. Ein Unternehmen sollte diese Vielfalt als Chance und damit als Potenzial verstehen, dass es zugunsten einer gesamtheitlichen und langfristigen Unternehmensentwicklung nutzen kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Verantwortlichen die hauseigene Vorsorgelösung regelmässig überprüfen und wo nötig an den entsprechenden Stellschrauben drehen. Da lohnt es sich, die Expertise von externen Vorsorgeprofis in Anspruch zu nehmen und mögliche Alternativen zu eruieren.