«EMEA Private Business Heatmap»: Schweiz ist Nr. 1 für Familienunternehmen

Norbert Kühnis Partner and Leader Family Business & SMEs, PwC Switzerland 18 Jan 2022

Mit einem Indexwert von 76,8 von 100 belegt die Schweiz den Spitzenplatz auf der «EMEA Private Business Heatmap», dem erstmaligen Standortranking von PwC Global für Familienunternehmen. Dazu hat PwC 34 Länder des Wirtschaftsraums Europa-Arabien-Afrika (EMEA) analysiert und einen unabhängigen Benchmark für die Rahmenbedingungen für Familienunternehmen erstellt. 

Verbunden und gebunden

Was kann ein Familienunternehmen tun, wenn ihm das politische Umfeld oder die regulatorischen Rahmenbedingungen seines Heimatlandes nicht gefallen? Ganz ehrlich: Nicht viel. Konzerne und Grossunternehmen wandern kurzum in ein anderes Land ab. Doch diese Option steht den meisten Privat- und Familienunternehmen nicht offen. Häufig sind sie an ihr hiesiges Marktsystem gebunden, lokal verankert und nicht selten der wichtigste Arbeitgeber der Region.

Diese Verbundenheit ist allerdings nur einer von vielen Faktoren, die Unternehmen in Privathand von anderen unterscheiden. Ebenfalls charakteristisch ist, dass sie weltweit die Hauptantriebskraft von volkswirtschaftlicher Leistung darstellen und Arbeitsplätze schaffen. Also spielen sie nicht nur für den wirtschaftlichen, sondern auch für den sozialen Wohlstand eine Schlüsselrolle.

„Die EMEA Private Business Heatmap zeigt, dass für Wettbewerbsfähigkeit Kriterien wie Aufmerksamkeit, Engagement und eine konkrete Unterstützung der Privatwirtschaft entscheidender sind als die Grösse eines Landes.“

Norbert Kühnis

Neuartiger, unabhängiger Massstab

Um diese Wirtschaftskraft zu messen und zu vergleichen, braucht es einen vertrauenswürdigen und unabhängigen Massstab. So haben unsere globalen Kolleginnen und Kollegen die «EMEA Private Business Heatmap» ins Leben gerufen. Diese Informationsquelle versteht sich als Instrument für Wirtschaftsakteure, politische Entscheidungstragende, die Inhaberschaft und Führungskräfte von Familienunternehmen der EMEA-Region. Es soll helfen, jene Bereiche und Massnahmen zu vergleichen, die das privatwirtschaftliche Potenzial fördern. 

Unsere «EMEA Private Business Heatmap» veröffentlicht eine Rangliste von 34 Ländern. Als Informationsgrundlage greift sie auf glaubwürdige, öffentlich zugängliche Quellen zu, die die konkreten Aktivitäten in jedem Land sowohl quantitativ als auch qualitativ messen. Die Rangliste basiert auf 37 Kriterien, die den folgenden Kategorien zugeordnet werden: 

  • Makroökonomie
  • Privatwirtschaftliches Umfeld
  • Steuerlicher und regulatorischer Kontext
  • ESG-Verhalten (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung)
  • Gesundheit
  • Bildung, Fachkenntnisse und Talente
  • Technologische Infrastruktur

In den beiden Kategorien privatwirtschaftliches Umfeld und technologische Infrastruktur rangiert die Schweiz auf dem Siegerpodest und in den Kategorien ESG-Verhalten, Gesundheit und Bildung/Qualifikationen/Talente unter den fünf besten Ländern. 

Statthafter Gesamtsieger

Von den 34 untersuchten Ländern erreichen fünf mehr als 60 von 100 Indexpunkten und gelten damit als «führend»: Schweiz, Norwegen, UK, Deutschland und Schweden (vgl. Abbildung 1). 

Heatmap EMEA

Abbildung 1: Die Schweiz trägt mit vier weiteren Ländern mit über 60 Indexpunkten das Prädikat «führend».

Keine Frage der Grösse

Das Beispiel der Schweiz als privatwirtschaftliche Nummer eins macht deutlich: 

„Ein guter Standort für Privatunternehmen ist keine Frage der Grösse, sondern der Ausrichtung.“

Norbert Kühnis

Um wettbewerbsfähig und führend zu sein, muss man nicht unbedingt gross sein. Es geht um Aufmerksamkeit, Engagement und eine konkrete Förderung für die Privatwirtschaft. 

In diesem Kontext lohnt sich der Vergleich der Heatmap-Rangierung mit der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Länder (vgl. Abbildung 2). So korreliert das Pro-Kopf-BIP eines Landes eng mit seiner Attraktivität für Privatunternehmen. Auch in dieser Darstellung steht die Schweiz unangefochten an der Spitze. Die Abbildung liesse sich wie folgt in Worte fassen: Eine Politik, die das Gedeihen und das Wachstum privater Unternehmen fördert, leistet einen bemerkenswerten Beitrag zu einer florierenden Volkswirtschaft.

Heatmap EMEA

Abbildung 2: BIP pro Kopf und Heatmap-Ranking Korrelation

Schweiz fördert die Privatwirtschaft

Die «EMEA Private Business Heatmap» gibt nicht nur privatwirtschaftlichen Unternehmen einen Hinweis auf die Attraktivität ihres Standorts. Sie hilft auch Bundesorganen und politischen Entscheidungstragenden dabei, Bereiche mit Auswirkungen auf die Unternehmen zu erkennen und zu verbessern. So können alle Involvierten dazu beitragen, optimale Bedingungen für das Gedeihen und die Expansion privatwirtschaftlicher Organisationen zu schaffen. Das wiederum fördert den Wohlstand und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Ländern.

Die Erstausgabe der «EMEA Private Business Heatmap» erteilt der Schweiz ein deutliches summa cum laude. Politik und Privatwirtschaft sind aber gefordert, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen und laufend die Standortattraktivität zu verbessern. Daher sind wir von PwC Schweiz bestrebt, dass das auch in den kommenden Erhebungen so bleibt – Seite an Seite mit politischen Entscheidungsgremien und Bundesorganen. Und Hand in Hand mit allen Familienunternehmen in der Schweiz, die uns ihr Vertrauen schenken.


 

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