Von der Globalisierung zur Glokalisierung

Die Schweizer Fertigungsindustrie muss sich neu erfinden

Derzeit zeigt sich ein Trend zu lokale(re)n Lieferketten – wir sprechen von «Glokalisierung» oder Re-Industrialisierung. Diese Entwicklung wurde von der Digitalisierung mit Automationslösungen angestossen und durch den Ausbruch von COVID-19 verstärkt. Die Hersteller weltweit mussten über Nacht ihre Versorgungssysteme neu aufsetzen.

Warum es sich für die Schweizer Fertigungsindustrie lohnt, die Lieferketten lokaler und flexibler zu gestalten und welche Empfehlungen wir haben, lesen Sie im neusten Themenpapier.

Jetzt herunterladen

 

Im Fokus

  • Internationale Lieferketten wurden in den letzten Jahren vor allem auf Kostenreduktion und kurzfristige Gewinnmaximierung ausgerichtet. 
  • Der Zielkonflikt zwischen den Parametern Kosten, Qualität, Resilienz, Sicherheit und CO2-Neutralität zwingt Unternehmen ihre rein kostengetriebene Lieferkettenansätze zu überdenken. 
  • Unternehmen, die fortschrittliche Lieferkettentechnologien einsetzen, können jährliche operative Einsparungen von bis zu 6.8% erzielen. 
  • Obwohl die Schweizer Fertigungsindustrie für die Digitalisierung gut gerüstet ist, steckt die digitale Transformation von Produktion und Lieferkette als ganzheitlicher Ansatz noch in den Kinderschuhen. 
  • Da die Schweiz für binnenmarktorientierte Lieferketten zu klein ist, müssen Schweizer Hersteller bestimmte Teile der Wertschöpfungskette vor allem nach Europa und teilweise in den heimischen Markt zurückverlagern.
  • Dadurch können traditionelle Ansätze, die sich primär an der Kosteneffizienz orientieren, an Bedeutung verlieren.

«Glokalisierung kombiniert mit Digitalisierung, guten Rahmenbedingungen und Marktzugang bringt unsere Wirtschaft weiter.»

Dr. Stefan Brupbacher, Direktor SwissMem

«Die Rückführung von Tätigkeiten in die Schweiz zieht vor- und nachgelagerte Wertschöpfung ins Land.»

Prof. Dr. Maike Scherrer, ZAHW School of Engineering

Empfehlungen für die Schweizer Fertigungsindustrie

Schweizer Hersteller sollten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gewinnmaximierung und Risikobereitschaft herstellen, was allerdings die Rückgewinnung einer unternehmerischen Sichtweise erfordert. Dazu müssen die Unternehmen ihre Risiken neu einschätzen und ihre Strategie nachhaltiger gestalten. 

Genau wie Menschen sollten auch Unternehmen ihre Krisenresilienz stärken. Dazu müssen sie unter anderem ihre Lieferkette bis hin zu den Rohstoffen konsequent durchspielen und dabei auch die Lieferketten der eigenen Lieferanten berücksichtigen.

Die Digitalisierung bietet enormes Potenzial für strategische Transformationen und ökosystembasierte Geschäftsmodelle und zwingt Unternehmen dazu, sich grundlegende Fragen bezüglich ihrer langfristigen strategischen Ausrichtung zu stellen.

Damit die digitale Transformation gelingt, muss sie von einem kulturellen Wandel hin zu mehr Agilität oder neuen Geschäftsmodellen einhergehen. Schweizer Hersteller sollten von einem Engineeringdenken hin zu einer digitalen Denkweise übergehen, die verstärktes kollaboratives Arbeiten beinhaltet.

Mithilfe gefestigter Partnerschaften und Ökosysteme können Digitalisierungstechnologien gemeinsam genutzt werden und so Mehrwert für alle schaffen.

Kontaktieren Sie uns

Reto Brunner

Reto Brunner

Partner, Advisory, PwC Switzerland

Tel.: +41 58 792 14 19

Daniel Anliker

Daniel Anliker

Industrial Manufacturing & Automotive Territory Leader, Partner Assurance, PwC Switzerland

Tel.: +41 58 792 2166

Simon Treis

Simon Treis

Partner, Strategy&, Strategy& Switzerland

Tel.: +41 58 792 3158

Christoph Wellinger

Christoph Wellinger

Senior Executive Advisor, Supply Chain & Operations, PwC Switzerland

Tel.: +41 58 792 12 99