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Der Zinssenkungszyklus wurde mit der Senkung des Leitzinses im März 2024 überraschend früh und vor den grossen Währungsräumen USA und EU eingeläutet. Ein noch im letzten Jahr antizipierter, abermaliger Anstieg des Referenzzinssatzes im aktuellen Jahr ist damit vorläufig vom Tisch. Dies wird den ohnehin wachsenden Unterschied zwischen Bestandes- und Angebotsmieten weiter vergrössern. Die anhaltend hohe Nettozuwanderung agiert vor allem im städtischen Umfeld auf dem Mietwohnungsmarkt als Preistreiber. Eine Erhöhung der Bautätigkeit im Wohnungsbereich bleibt weiter aus und verharrt deutlich unter dem Fünfjahresmittel. Auf dem Büromarkt akzentuiert sich die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Flächen an guten Lagen weiter. Dies lässt die erzielbaren Spitzenmieten steigen. Die Preisentwicklung auf dem Eigentumsmarkt zeigt nach wie vor aufwärts. Da das Angebot weiterhin tiefer ist als die Nachfrage und das gesunkene Zinsniveau den Kauf von Wohneigentum wieder attraktiver machen wird, wird diese Entwicklung weiter anhalten.
Die der Immospektive zugrunde liegenden Informationen zum Marktgeschehen finden Sie in der Immobilien-Metaanalyse von FPRE. Verweise auf FPRE-Grafiken sind in unserem Text mit «[1]» usw. bezeichnet.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verkündete am 21. März 2024 ihren Entscheid zur Senkung des Leitzinses von 1,75 % auf 1,5 %. Dieser Schritt wurde vor dem Hintergrund einer stabilen Inflationssituation getroffen, überraschte aber dennoch das Gros der Marktbeobachter und ‑teilnehmer. Die Währungshüter gehen davon aus, dass die Inflation, welche im Februar 2024 bei 1,2 % gelegen hat, im Jahresmittel 2024 bei 1,4 % zu liegen kommt. Für die Jahre 2025 und 2026 werden bei gleichbleibendem Leitzins 1,2 % resp. 1,1 % prognostiziert [9].1
Die Aufwärtsdynamik der Neuabschlüsse auf dem Mietwohnungsmarkt hielt im 1. Quartal 2024 mit einem Wachstum von +1,5 % bei Neubauwohnungen weiter an. Im Vorjahresvergleich liegt das Wachstum bei hohen +7,5 %. Bei Altbauwohnungen fallen die Veränderungsraten mit +1,2 % resp. +4,6 % etwas tiefer aus [27].6 Ein Blick auf den Zuwanderungssaldo und die Bautätigkeitsprognosen lassen den Schluss zu, dass die rekordverdächtigen Mietzinsentwicklungen des letzten Jahres im neuen Jahr nahtlos weitergehen. Weitere Erhöhungen des Mietzinsniveaus, insbesondere in den städtischen Zentren und deren Agglomerationen, sind aufgrund der Diskrepanz von Angebot und Nachfrage kurz- bis mittelfristig unumgänglich.
Immobilieninvestoren sollte die Entwicklung auf dem Mietwohnungsmarkt in Zürich Sorgen bereiten. Das aus der Wohnungsknappheit resultierende, immer grösser werdende Gefälle zwischen Bestandes- und Angebotsmieten, lässt Anreize für einen Wohnungswechsel immer schwächer werden. Gestützt durch die im Rahmen des hiesigen Mietrechtes beschränkt vorgesehenen Möglichkeiten für Mietzinserhöhungen bei Bestandesmieten führt dazu, dass Mieter länger in Wohnungen bleiben, die nicht ihren Bedürfnissen entsprechen. Aus Mangel an passenden Alternativen sinkt die Fluktuation. Damit entfällt für Immobilieninvestoren die Möglichkeit für Ertragssteigerungen bei Bestandesbauten. Zudem führt dieser Effekt zu einer erheblichen Fehlallokation von Ressourcen auf dem Mietwohnungsmarkt und untergräbt insbesondere in den städtischen Zentren die Funktionsfähigkeit des Marktes.9
Auf dem Büroflächenmarkt scheinen die Investoren zunehmend auf die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Veränderungen der Arbeitsmodelle reagieren zu können. So verstärkt sich gemäss UBS die Attraktivität von Gebäuden mit Arbeitsflächen von hoher Qualität an gut erschlossenen Lagen, während Neuvermietungen von älteren Objekten an weniger gut erschlossenen Lagen weiter eine Herausforderung bleiben.12
Nachdem für das Jahr 2023 erstmals seit 20 Jahren negative Gesamtrenditen (-7,7 %) für Mehrfamilienhäuser in der Schweiz verzeichnet wurden, resultierte im 1. Quartal 2024 bereits wieder ein positives Resultat von +5,6 %. Die Cashflow-Rendite erhöhte sich von +2,9 % auf +3,3 %, während sich die Wertveränderungsrendite von -10,6 % auf +2,2 % stabilisierte. Der minimale Diskontierungssatz für Mehrfamilienhäuser bewegt sich seit rund einem Jahr seitwärts und wird per Mitte April mit 2,06 % angegeben (Vorquartal: 2,08 %) [32]. Ebenso kam es im volatileren Bürosegment zur Trendumkehr. Musste im Vorjahr noch eine negative Gesamtrendite von -4,8 % verkraftet werden, konnte im 1. Quartal dieses Jahres bereits wieder ein positives Zwischenresultat von +6,7 % erzielt werden. Die Cashflow-Rendite trug mit +3,7 % und die Wertveränderungsrendite mit +2,9 % zur Gesamtrendite bei.16
Auf dem Markt für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen setzt sich der Trend steigender Transaktionspreise weiterhin fort. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legen die Preise für Einfamilienhäuser um +5,5 % zu, diejenigen für Eigentumswohnungen um +3,9 %. Im Vorquartalsvergleich stiegen die Preise um +1,8 % resp. +0,8 %.20 Aufgrund der tendenziell sinkenden Zinsen und der nach wie vor hohen Nachfrage wird die Dynamik auf dem Eigenheimmarkt eher weiter zunehmen. Nach Einschätzung von Raiffeisen werden Preissteigerungsraten der letzten Jahre von jährlich bis zu +9 % aber bis auf Weiteres nicht mehr erreicht werden.21
Unsere Experten verfügen über langjährige Erfahrung in den Bereichen Volks- und Betriebswirtschaft, Architektur sowie Baurecht und kennen die regionalen Marktgegebenheiten genau. Wir begleiten Sie während des gesamten Lebenszyklus Ihrer Immobilie und bieten kompetente Unterstützung bei Fragen rund um die Immobilienbewertung, Transaktionen und bei strategischen Aufgabenstellungen.
Sebastian Zollinger