Leading the way to a green and resilient economy

Strategie von WWF & PwC für eine nachhaltige Finanzwirtschaft

Über 6200 Milliarden CHF

so viel Geld wird in der Schweiz verwaltet.

4 bis 6°C

Aktuelle Schweizer Finanzflüsse tragen zu einer Erderhitzung von 4 bis 6°C bei.

Über 40 Massnahmen

damit Finanzflüsse zu Netto-Null Treibhausgasemissionen und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt beitragen.

10 Jahre

Zeit, damit Finanzflüsse auf dieses Ziel ausgerichtet werden.

Der Bundesrat definierte Ende Juni 2020 das Ziel, die Schweiz als führenden Standort für nachhaltige Finanzdienstleistungen zu positionieren. Wie das umgesetzt werden könnte, zeigt die Strategie vom WWF und PwC in der Publikation «Leading the way to a green and resilient economy» auf. Sie fokussiert auf die Stärken der Schweiz und stellt die positive Umweltwirkung der Finanzflüsse in den Mittelpunkt.

Aktuell tragen die Schweizer Finanzflüsse zu einer Erderhitzung von 4 bis 6 Grad Celsius bei. Ölförderung, Fracking, Pipeline-Projekte: Schweizer Finanzinstitutionen finanzieren, investieren in und versichern weiterhin viel zu viele Aktivitäten, welche dem Klima und der Natur schaden. Durch die Umlenkung des Geldes hin zu nachhaltigen Aktivitäten haben sie es in der Hand, eine Wirtschaft zu gestalten, die unsere Lebensgrundlagen bewahrt, statt bedroht. Das Ziel ist klar: Bis spätestens 2050 sollen alle Finanzflüsse zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt beitragen. Um dies zu erreichen, müssen jedoch bereits ab 2030 alle neuen Finanzflüsse auf dieses Ziel ausgerichtet werden. Dafür bleiben gerade einmal zehn Jahre.

Abbildung 1: Den Übergang zu einer grüneren und widerstandsfähigen Wirtschaft aufzeigen

Konkreter Aktionsplan von WWF und PwC

Ende Juni 2020 definierte der Bundesrat das Ziel, die Schweiz als führenden Standort für nachhaltige Finanzdienstleistungen zu positionieren. Diese Absichtserklärung reicht nicht, griffige Massnahmen und ein effektiver Zeitplan fehlen. Zudem hat der Fokus auf freiwillige Massnahmen und Selbstregulierung bisher kaum Wirkung erzielt. Was es braucht, ist ein konkreter Aktionsplan mit einem intelligenten Mix aus freiwilligen Massnahmen, Selbstverpflichtungen und Regulierungen. So lautet auch das Ziel der Strategie für einen nachhaltigen Schweizer Finanzplatz in der Publikation «Leading the way to a green and resilient economy» von WWF und PwC. «Mit dieser Qualitätsstrategie zeigen wir Entscheidungsträgern aus der Schweizer Politik sowie der Finanzwirtschaft auf, was nötig ist, damit der Schweizer Finanzplatz tatsächlich zu einem führenden Standort für Nachhaltigkeit werden kann», so Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz. 

«Mit dieser Qualitätsstrategie zeigen wir Entscheidungsträgern aus der Schweizer Politik sowie der Finanzwirtschaft auf, was nötig ist, damit der Schweizer Finanzplatz tatsächlich zu einem führenden Standort für Nachhaltigkeit werden kann.»

Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz

Über 40 wirkungsvolle Massnahmen

Die Strategie enthält über 40 konkrete Massnahmen, die innerhalb der nächsten zehn Jahre umgesetzt werden sollen. So ist es unabdingbar, die Strategien von Schweizer Finanzinstitutionen in einem ersten Schritt an die Vorgaben der weltweiten Klimaschutzvereinbarung (Übereinkommen von Paris) sowie der Biodiversitätskonvention auszurichten. Zudem braucht es klare politische Rahmenbedingungen und glaubwürdige Standards, die auf dem Finanzmarkt für die nötige Transparenz und Rechtssicherheit sorgen. Weiter sind verstärkte Anstrengungen in der Realwirtschaft notwendig, damit der Übergang zu einem nachhaltigen Schweizer Finanzplatz gelingen kann. Gefordert sind somit alle Akteure: Neben den Finanzinstitutionen auch die Politik, die Aufsichtsbehörden, die Unternehmen, die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft. Wir müssen jetzt handeln, um noch weitaus desaströsere Folgen durch den Klimawandel abzuwenden.

Die Autoren schlagen vor, sich auf die folgenden Ansatzpunkte zu konzentrieren, die ihrer Ansicht nach am wirkungsvollsten sind:

Ansatzpunkt 1

Das politische Bekenntnis der Schweiz, bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen, in eine gesetzliche Verpflichtung für Finanzakteure übertragen und ein politisches Ziel festlegen, um die Finanzströme mit einer vollständigen Erholung der Artenvielfalt in Einklang zu bringen.

Ansatzpunkt 2

Die treuhänderischen Pflichten überarbeiten, sodass Finanzakteure und Aufsichtsorgane die mit dem Klimawandel und dem Verlust der Artenvielfalt verbundenen finanziellen Risiken integrieren müssen und gleichzeitig verantwortlich sind für eine Minimierung der negativen Auswirkungen von Finanzströmen auf das Klima und die Artenvielfalt.

Ansatzpunkt 3

Aussagekräftige Kennzahlen für die finanziellen Risiken und Auswirkungen im Zusammenhang mit Klima und Artenvielfalt fördern sowie klare Standards dafür definieren, was für das Klima und die Artenvielfalt als förderlich gilt – und was nicht.

Ansatzpunkt 4

Unternehmen der Realwirtschaft und Finanzakteure auffordern, messbare Strategien und Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu etablieren sowie ihre mit Klima und Artenvielfalt verbundenen finanziellen Risiken und Auswirkungen offenzulegen.

Ansatzpunkt 5

Die Anlage-, Kredit- und Underwriting-Portfolios der Besitzer von Vermögenswerten und Banken rasch auf Entwicklungspfade ausrichten, die zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen und einer vollständigen Erholung der Artenvielfalt führen, sowie die Kapitalanforderungen für Banken und (Rück-)Versicherer entsprechend anpassen.

Ansatzpunkt 6

Eine korrekte Bepreisung negativer externer Effekte auf das Klima und die Artenvielfalt sowie eine bevorzugte steuerliche Behandlung von Aktivitäten mit positiven Auswirkungen auf Klima und Artenvielfalt fördern, um den Übergang zu einer grünen und resilienten Wirtschaft voranzutreiben.

Die Schweiz hat grosses Potenzial

Es gibt keinen besseren Ort als die Schweiz, um dies in Gang zu setzen. Mit über 6200 Milliarden Franken, die jährlich in der Schweiz verwaltet werden, trägt das Land eine grosse Verantwortung. Zudem verfügt die Schweiz über eine langjährige Tradition im nachhaltigen Finanzwesen, einen innovativen Markt, schlanke Rahmenbedingungen und ausgezeichnete Universitäten. Und Thomas Vellacott, CEO von WWF Schweiz ergänzt: «Das Potenzial in der Schweiz ist immens und unter dem Strich profitieren Wirtschaft und Gesellschaft von einer intakten Umwelt. Nun ist es an der Zeit, dass Politik, Finanzmarktakteure und wir alle gemeinsam handeln.»
 

«Das Potenzial in der Schweiz ist immens und unter dem Strich profitieren Wirtschaft und Gesellschaft von einer intakten Umwelt. Nun ist es an der Zeit, dass Politik, Finanzmarktakteure und wir alle gemeinsam handeln.»

Thomas Vellacott, CEO von WWF Schweiz

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Schauen Sie sich unser Live Launch Webinar vom 1. September 2020 an

Wir haben unseren neuen Report «Leading the way to a green and resilient economy» zusammen mit Thomas Vellacott (CEO WWF Schweiz) und Andreas Staubli (CEO PwC Schweiz) sowie unserem Gastspeaker Jörg Gasser (CEO SBVg) erfolgreich in unserem digitalen Live-Launch veröffentlicht. Haben Sie unser Webinar verpasst? Die Aufzeichnung finden Sie hier.

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Dr. Antonios  Koumbarakis

Dr. Antonios Koumbarakis

Partner, Sustainability & Strategic Regulatory Leader, PwC Switzerland

Tel.: +41 58 792 45 23

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