In den letzten Jahren haben sich Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien von einem Randthema zu einem Kernthema in Gesellschaft, Politik, Unternehmen sowie bei Investoren entwickelt. Als Teil des globalen Wandels hin zu einer nachhaltigen Entwicklung und zur Erreichung der Netto-Null-Ziele haben das Europäische Parlament und der Rat die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) eingeführt. Die Einzelheiten, wie Unternehmen ihre nichtfinanziellen Informationen gemäß dieser Richtlinie offenlegen müssen, sind in den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) festgelegt, was einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz und standardisierte Nachhaltigkeitsberichterstattung darstellt. Im Juli 2023 wurde das erste Set dieser Standards von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Was bedeutet das für die Schweizer Unternehmen?
Das Hauptziel von CSRD ist die Förderung nachhaltiger Geschäftspraktiken um Marktversagen zu beheben, das auf einen Mangel an Informationen zwischen den verschiedenen Akteuren zurückzuführen ist. Die ESRS sind das Hauptinstrument des CSRD, um dieses Ziel zu erreichen:
Schaffung von Transparenz im operativen Geschäft durch umfassende Offenlegung und gleichzeitig,
Schaffung eines anwendbaren Standards, der eine echte Vergleichbarkeit ermöglicht.
Interessant ist, dass diese Vorschriften keine spezifischen ESG-Verpflichtungen auferlegen, sondern die Unternehmen stattdessen dazu verpflichten, umfassende Informationen offenzulegen. Der ESRS verkörpert einen eindeutig neoliberalen Marktansatz, der eher auf Transparenz als auf verbindliche Ziele oder Maßnahmen setzt. Indem er die Unternehmen zur Offenlegung spezifischer Informationen verpflichtet, erzeugt er nicht nur Marktdruck, sondern signalisiert auch eine klare Überzeugung: Transparenz fördert die Nachhaltigkeit. Da informierte Märkte nachhaltigere Unternehmen begünstigen, werden Unternehmen, die nachhaltigen Praktiken Vorrang einräumen, davon profitieren, während diejenigen, die zurückbleiben, Wettbewerbsnachteile riskieren. Letztlich dürfte dies die Branche zu einem nachhaltigen Fortschritt ermutigen.
Allein die Verpflichtung zur Offenlegung hat den Markt erheblich in Bewegung gebracht. Über die bloße Erfüllung der Offenlegungsnormen hinaus analysieren die Unternehmen aktiv Branchen-Benchmarks, die Positionen ihrer Konkurrenten und realisierbare Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitspraktiken. Nehmen wir zum Beispiel die CO2-Emissionen: Unternehmen sind zwar verpflichtet, ihre Emissionen offenzulegen, aber es gibt kein Mandat, sie zu reduzieren. Dennoch legen viele Unternehmen freiwillig Reduktionen fest und veröffentlichen diese Ziele. Diese selbst auferlegten Benchmarks fördern nicht nur die internen Bemühungen um einen umweltfreundlicheren Wandel, sondern erhöhen auch die externen Wettbewerbsstandards und zwingen Branchenkollegen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu verstärken.
Für Schweizer Unternehmen, die sich in der komplexen Materie der Nachhaltigkeitsberichterstattung zurechtfinden müssen, ist die unmittelbare Zukunft voller kritischer Überlegungen. Ein fünfstufiger Ansatz kann Ihnen den Weg durch das Labyrinth weisen:
Erste Beurteilung: Der erste Schritt für Schweizer Unternehmen besteht darin, eine umfassende Bewertung der Anwendbarkeit der Vorschriften für die nichtfinanzielle Berichterstattung und ihrer derzeitigen Praxis der Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzunehmen. Dazu gehören ein rechtlicher Abgleich mit den relevanten Nachhaltigkeitsvorschriften, die Identifizierung von Datenquellen, die Bewertung bestehender Strategien und Richtlinien sowie das Verständnis der Lücken bei der Anpassung an die ESRS und andere gesetzliche Anforderungen.
Strategische Prioritätensetzung: Es ist von entscheidender Bedeutung, Prioritäten für die wichtigsten zu verbessernden Bereiche zu setzen, anstatt zu versuchen, alle Probleme gleichzeitig anzugehen. Durch eine strategische Prioritätensetzung können Organisationen ihre IT-, Finanz- und Personalressourcen effizient für die Aufgaben einsetzen, die die größte Wirkung haben.
Datenüberprüfung: Stellen Sie sicher, dass die Daten, die Ihren Berichten zugrunde liegen, robust und überprüfbar sind, um einer externen Prüfung standzuhalten. Die Einführung eines systematischen Prozesses für die Datenerfassung und -überprüfung ist die Voraussetzung für eine genaue und zuverlässige Berichterstattung.
Assurance: Ein vertrauenswürdiger Prüfdienstleister ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Ihre endgültigen Nachhaltigkeitsberichte relevante gesetzlichen und verfahrenstechnischen Anforderungen erfüllen. Beauftragen Sie einen renommierten Prüfdienstleister mit der Durchführung der Prüfung und der anschließenden Veröffentlichung des Prüfberichts.
Betrachten Sie den ESRS als einen wertvollen Leitfaden: Betrachten Sie den ESRS nicht als bloße Pflicht zur Einhaltung von Vorschriften, sondern als wertvollen Leitfaden zur Verbesserung Ihrer Nachhaltigkeitspraktiken. Der ESRS veranlasst zu einer gründlichen Überprüfung der Governance, der Auswirkungsrisiken und der Eignung für das Geschäft, was eine Umstellung auf ein nachhaltigeres Geschäftsmodell erleichtern kann.
In der sich entwickelnden Landschaft von ESRS und Nachhaltigkeitsberichterstattung ist PwC Ihr strategischer Partner. Hier erfahren Sie, wie wir Sie unterstützen können:
Entwicklung eines Aktionsplans: PwC unterstützt Sie bei der Entwicklung eines detaillierten Aktionsplans, der auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten Ihres Unternehmens zugeschnitten ist. Unser kooperativer Ansatz stellt sicher, dass wir Ihre spezifischen Anforderungen, die Praxis der Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Lücken in Ihren aktuellen Angaben verstehen, um Ihnen zu helfen, sich in der ESRS- und Nachhaltigkeitsberichtslandschaft effektiv zurechtzufinden.
‘Ein Bericht für alle’ Strategie: In Anbetracht der Überschneidungen zwischen ESRS und der Schweizer Nachhaltigkeitsberichterstattung könnte ein gestraffter "Ein-Bericht-für-alle"-Ansatz von Vorteil sein. Unser Ziel ist es, den Berichterstattungsprozess zu vereinfachen und den Aufwand zu minimieren und gleichzeitig die Einhaltung der Vorschriften und aussagekräftige Erkenntnisse zu gewährleisten.
Kontinuierliche Zusammenarbeit: Unser Engagement endet nicht mit der Entwicklung eines Aktionsplans. Wir bleiben ein strategischer Partner, der Sie bei der Umsetzung des ESRS unterstützt und berät, sich ständig an die sich entwickelnden Nachhaltigkeitsstandards anpasst und Ihnen hilft, der Nachhaltigkeitsentwicklungen voraus zu sein.
Vision der Transformation: PwC begleitet Sie nicht nur bei der Einhaltung von Vorschriften, sondern unterstützt Sie auch bei der Umsetzung Ihrer Vision von Nachhaltigkeit. Unser Ansatz stellt sicher, dass Ihr Weg zur Nachhaltigkeit nicht nur klar, sondern auch transformativ ist.
Vertrauenswürdiger Partner: PwC ist Ihr vertrauenswürdiger Partner für die Prüfung Ihrer Nachhaltigkeitsindikatoren und die anschließende Erstellung eines Prüfberichtes.
Dieser Ansatz, kombiniert mit der Expertise von PwC, zielt darauf ab, Schweizer Unternehmen einen unkomplizierten Leitfaden für die Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung und der gesamten unternehmerischen Nachhaltigkeit zu bieten.