Sustainability Reporting: Am Anfang das Ende planen

Gutes ERP-Reporting beginnt beim gezielten Sammeln hochwertiger und verlässlicher Daten – also mit einer automatisierten Datenbeschaffung aus dem ERP-System.

Ralf Hofstetter
Direktor, Sustainability Assurance
PwC Schweiz

Die Berichterstattung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) ist schon lange kein Nice-to-have fürs Image mehr. Ab 2024 sind Unternehmen mit Geschäftstätigkeit in Europa gesetzlich verpflichtet, ihre Nachhaltigkeits-Aktivitäten standardisiert offenzulegen. Dazu brauchen sie vor allem eines: Aussagekräftige Daten in hoher Qualität – am besten auf Knopfdruck aus dem ERP-System – die sich Jahr für Jahr prüfen lassen. Aber alles der Reihe nach.

Von der Kür zur Pflicht

In der Argumentation um Nachhaltigkeit hat Klarheit über Entscheidungen den Öko-Nimbus überlagert. Ressourceneffizienz, Energiesicherheit, Reduktion von Treibhausgasemissionen, Auswirkungen auf Kundschaft und Rekrutierung, Kreislaufwirtschaft, Kostenkompensation lauten die Treiber der aktuellen Nachhaltigkeitstransformation. Und Regulatorien.

In der Schweiz tritt die Vollzugsverordnung zur Klimaberichterstattung am 1. Januar 2024 in Kraft. Schweizer Unternehmen, die umfassend in europäischen Nachbarländern tätig sind, müssen zudem neue Regeln für die Berichterstattung befolgen. Dazu gehören die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) und die EU-Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS). Diese Regelwerke konkretisieren Inhalt, Granularität und Format der Nachhaltigkeitsberichterstattung (mehr dazu im PwC-Blogpost «Schweizer Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung»). Im Weiteren wurde die Prüfpflicht vom blossen Vorhandensein eines Nachhaltigkeitsberichts auf eine inhaltliche, jährlich zu wiederholende Prüfung ausgeweitet – dies aus europäischer Sicht.

Viel Neues, vieles unklar

Gesetzgeber und Standardsetter legen derzeit ein hohes Tempo vor. Doch für die Unternehmen ist vieles unklar. Wo sollen wir beginnen? Und wie? Die erforderlichen Daten lagern in verschiedenen Systemen, die Interpretation der Anforderungen an das Sustainability-Reporting ist weitläufig, der konkrete Umfang eines Nachhaltigkeitsberichts ist nicht eindeutig definiert. Es erstaunt daher nicht, dass so manch ein CEO und CFO hilflos zu subjektiven (Ein-)Schätzungen und verstaubten Exceltabellen greift. 

Die Unternehmen stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, jene Datenquellen zu identifizieren, die sowohl die notwendigen als auch richtigen Ergebnisse abdecken. Es wäre zudem sinnvoll und erstrebenswert, wenn sich das Sustainability-Reporting statt in aufwändiger Handarbeit digital auf Knopfdruck durchführen liesse. Allerdings setzt das voraus, dass die erforderlichen Daten überhaupt vorhanden, gepflegt und korrekt sind.

Daten am Start 

Hier kommt die «ESG Preparation Analysis» von PwC Schweiz ins Spiel. Mit dieser Anwendung lassen sich die Daten aus dem hauseigenen ERP-System SAP als Basis sämtlicher Unternehmensdaten untersuchen. Die Analyse bringt zutage, ob Prozesse fehlen (z.B. Recycling) oder ob das Unternehmen bestehende Abläufe entschlacken, umstellen und vervollständigen sollte. Weiter kann sich herausstellen, dass Daten aus externen Quellen erforderlich sind und diese über Schnittstellen ans ERP-System SAP angebunden werden müssen, um sie für ein automatisiertes Sustainability-Reporting zu verwenden. 

Kluge Rechner standardisieren

Eine anwendungsbasierte Vorbereitung von Daten für das Sustainability-Reporting zahlt sich für das Unternehmen in mehrfacher Hinsicht aus: Sie sorgt für verlässliche Erkenntnisse, erhöht die Prüfsicherheit, schafft Rechtssicherheit, Vergleichbarkeit und Kontinuität. Dies schafft Vertrauen bei Shareholdern und Stakeholdern, sowie bei den eigenen Mitarbeitern. Auf Prozessebene spart sie Zeit, reduziert Kosten manueller Tätigkeiten und daraus resultierende Fehler wesentlich. 

Kurz und bündig

Die «ESG Preparation Analysis» nimmt die Daten eines SAP-ERP-Systems unter die Lupe und prüft, inwiefern sie sich für ein hochklassiges, prüfbereites ERP-Reporting eignen. Das gewährt einem Unternehmen eine objektive und automatisierte Sicht auf seine Reporting-relevanten Prozesse und Daten. Mehr noch: Es bietet eine solide Grundlage für mehr Glaubwürdigkeit und Qualität von ESG-Informationen, vereinfacht die im europäischen Umfeld verpflichtende Prüfung des Nachhaltigkeits-Berichts und gibt den Beteiligten mehr Prüfsicherheit. Allerdings sollten die Unternehmen zeitnah mit dieser Bestandsaufnahme starten. Denn die Daten für den ersten Nachhaltigkeits-Bericht zum Geschäftsjahr 2024 müssen nächstes Jahr bereits korrekt erfasst werden. Entscheidungstragende wissen, wie kurz ein Jahr sein kann. 

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Ralf Hofstetter

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