Philipp Roth
Lead Partner
Government & Public Sector
PwC Schweiz
Sebastian Singler
Director
Government Strategy and Transformation
PwC Schweiz
Lukas Willi
Senior Consultant
Government Strategy and Transformation
PwC Schweiz
Dieser Beitrag macht den Auftakt einer dreiteiligen Blogserie über die Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltung mit Tech-Startups und -KMU. Er zeigt auf, welche Vorteile sich aus der Zusammenarbeit für öffentliche Verwaltungen ergeben können. In der zweiten und dritten Ausgabe beschäftigen wir uns damit, welche Hürden der Zusammenarbeit im Weg stehen und wie sich diese überwinden lassen.
Öffentliche Verwaltungen erachten die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor als zentral, um neue Herausforderungen zu meistern und ihre Leistungen zu verbessern. Im PwC Trendradar 2022 bewerten 83 % der befragten Entscheidungstragenden aus dem öffentlichen Sektor in der Schweiz innovative Modelle der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft für ihre Organisation als relevant oder sehr relevant.
Aber: Die Kooperation mit Jungunternehmen und KMU, die mit technischen Lösungen zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung beitragen können – wir sprechen von so genannten GovTech-Unternehmen –, geschieht selten. Demnach schöpft die öffentliche Verwaltung ihr Potenzial aus dieser Zusammenarbeit derzeit nicht aus – obwohl das Potenzial vielfältig ist:
Öffentliche Verwaltungen können die Kollaboration mit GovTech-Unternehmen nutzen, um Innovationen innerhalb ihrer Organisation voranzutreiben. Mithilfe ihrer innovativen Ideen und Ansätze eröffnen GovTech-Unternehmen neue Perspektiven und Lösungen, um altbekannten und neuartigen Herausforderungen zu begegnen, eigene Dienstleistungen und Prozesse zu optimieren und die Bedürfnisse der Bürger:innen besser zu erfüllen. Zudem lernen öffentliche Verwaltungen im engen Austausch mit GovTech-Unternehmen von deren oft agilen, schlanken und innovationsorientierten Arbeits- und Denkweisen.
GovTech-Unternehmen stehen bei der Entwicklung neuer Technologien oft in der ersten Reihe – dies auch aufgrund ihrer Nähe zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Über eine Zusammenarbeit mit GovTech-Unternehmen verschaffen sich öffentliche Verwaltungen Zugang dazu. So können sie neue Technologien einerseits nutzen, um ihre Dienstleistungen und Prozesse zu optimieren, ohne Ressourcen in die interne Entwicklung zu investieren. Andererseits können sie durch Kollaborationen technologische Entwicklungen mitbeeinflussen und im öffentlichen Interesse mitsteuern. Schliesslich können sie so auch das Potenzial und die Auswirkungen innovativer Technologien besser verstehen und deren Regulierung verbessern. Die Innovation Sandbox für künstliche Intelligenz des Kantons Zürich ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich eine solche Kollaboration in der Praxis umsetzen lässt.
GovTech-Unternehmen verfügen oft über spezielles Fachwissen, gerade in technischen Themen. In der Zusammenarbeit kann eine öffentliche Verwaltung auf deren Expertise zugreifen. Diese ist insbesondere dort wichtig, wo es derzeit an Fachkräften fehlt. Zum Beispiel hat das britische National Cyber Security Center (NCSC) im Bereich Cybersicherheit im Jahr 2021 das Programm «NCSC for Startups» lanciert. Ziel dieses Programms ist es, Fachwissen und Fähigkeiten von Start-ups in die Entwicklung von Cybersecurity-Lösungen einfliessen zu lassen.
Dank geringer Personalkosten, schlanker Prozesse und effizienter Strukturen können GovTech-Unternehmen im Vergleich zu etablierteren, grösseren Marktakteuren kostengünstige Lösungen anbieten. Wenn mehr GovTech-Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, wird der Wettbewerb unter den Dienstleistungsanbietern angekurbelt. Das führt in der Regel zu attraktiveren Angeboten. Wenn also öffentliche Verwaltungen GovTech-Unternehmen in der Angebotsphase stärker berücksichtigen, tragen sie dazu bei, Steuergelder effizienter einzusetzen.
Als positiver Nebeneffekt führt eine intensivere Nutzung der Leistungen lokaler GovTech-Unternehmen durch die öffentliche Verwaltung auch zur Stärkung dieser Branche in der Schweiz. Das wiederum wirkt sich wirtschaftlich positiv aus, zum Beispiel, indem neue Arbeitsplätze entstehen oder die internationale Reputation der Schweiz als innovativer Start-up-Hub gestärkt wird. Die verschiedenen Massnahmen, die auf politischer Ebene zur Stärkung des Innovationsstandorts Schweiz diskutiert oder bereits umgesetzt werden, können so sehr praktisch unterstützt werden.
Wir von PwC unterstützen gemeinsam mit GovMarket, dem Online-Marktplatz für GovTech-Dienstleistungen, öffentliche Verwaltungen darin, das Potenzial von GovTech-Unternehmen auszuschöpfen. Gerne zeigen wir Ihnen auf, welcher Handlungsbedarf in Ihrer Organisation bestehen kann und wie Sie sich unsere Expertise zunutze machen.
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Sebastian Singler
Director, Government Strategy and Transformation, PwC Switzerland
Tel: +41 79 571 18 96
Senior Consultant, Government Strategy and Transformation, PwC Switzerland
Tel: +4158 792 46 74