Das Handbuch dient dazu, Politiker und öffentliche Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, ihre Bemühungen zur Umsetzung von Smart Government zu beschleunigen. Gemeinsam mit dem Smart Government Lab der Universität St.Gallen wurden vier verschiedene Einsatzbereiche analysiert und darauf aufbauend Erfolgsfaktoren abgeleitet, die hoffentlich zu einem erfolgreichen Smart Government in der Schweiz beitragen.
Nehmen wir den Dialog auf und gehen wir mutig und entschlossen voran, um unser Regieren und Verwalten «smarter» zu machen.
Dank neuer Methoden der Datenerhebung (zum Beispiel dem Internet der Dinge und Big Data) sowie leistungsfähigeren Datenanalyse- und Visualisierungsinstrumenten sind Smart-Government-Lösungen in der Lage, bestimmte strategische und operative Entscheidungen in Politik und Verwaltung deutlich zu verbessern. Wie die folgenden Zahlen zeigen, ergibt sich daraus letztendlich sowohl ein Effizienz- als auch ein Effektivitätspotenzial.
Potenzial:
Beispiele:
Heuzutage erwarten Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen, dass öffentliche Dienstleistungen genauso benutzerfreundlich sind wie diejenigen der Wirtschaft. Ziel ist es, den Nutzer ins Zentrum zu stellen und den Fokus auf User Experience und Customer Journeys zu legen, um die öffentlichen Dienstleistungen für Bevölkerung und Unternehmen benutzerfreundlicher, effektiver und effizienter zu gestalten.
Potenzial:
Beispiele:
Behörden verfügen über drei wesentliche Stärken, die für die Entwicklung innovativer Lösungen entscheidend sind: (1) umfangreiche Datenbestände, (2) direkter Zugang zu Bevölkerung und Unternehmen und (3) Skalierbarkeit. Durch die gemeinsame Nutzung dieser Stärken mit Dritten, entweder innerhalb der öffentlichen Verwaltung (zum Beispiel mit anderen Kantonen oder Gemeinden) oder mit anderen Sektoren (zum Beispiel Universitäten und Forschungsinstituten, Start-ups, NGOs und Unternehmen), kann die öffentliche Verwaltung innovative und kooperative Lösungen im Sinne der Idee «Government as a Platform» (Regierung als Plattform) in die Wege leiten.
Potenzial:
Beispiele:
Neue analoge und digitale Anwendungen und Formate ermöglichen eine direktere und intensivere Interaktion und Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Verwaltungen und der Bevölkerung, der Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Während sich solche Anwendungen auch mit dem Potenzial der elektronischen Stimmabgabe befassen, liegt der Fokus hauptsächlich auf dem Potenzial der digitalen Partizipation, die über die politischen Rechte hinausgeht.
Potenzial:
Beispiele:
«'Vergessen wir die Menschen nicht!' Wenn wir etwas aus den E-Government-Initiativen der letzten zwanzig Jahre gelernt haben, dann ist es, dass die Technologie unser kleinstes Problem ist. Sie ist zwar ein entscheidender Faktor und eine notwendige Voraussetzung, aber eine, die meistens vorhanden ist. Schlägt die Digitalisierung fehl, ist die Ursache meist der Mensch. Es ist also an der Zeit, über unsere Faszination für Technik hinauszugehen und über die konkrete Umsetzung nachzudenken – gemeinsam mit den Menschen, die diese Technologien nutzen werden.»
Smart Government erfordert eine departements-/direktionsübergreifende Führung und Strategie, die auf der Grundlage eines breiten und anspruchsvollen Abstimmungsprozesses konkrete Ziele und Investitionen priorisiert, zu denen sich die Führung gemeinsam verpflichtet.
Neue Aufgaben:
Die öffentliche Verwaltung muss neue Aufgaben wahrnehmen und einen vorübergehenden zentralen Impuls setzen, um den Wandel voranzutreiben und Ressourcen zu bündeln.
Neue Fähigkeiten:
Die öffentliche Verwaltung muss neue Fähigkeiten entwickeln, was gezielte Investitionen erfordert.
Neue Kultur- und Servicedesignprinzipien:
Smart Government erfordert neue Kultur- und Servicedesignprinzipien mit Fokus auf Innovation, Agilität und Unternehmertum, datenorientierte Kultur und Kollaboration.
Neuer HR-Ansatz:
Öffentliche Verwaltungen müssen ihre Rekrutierungs-, Aus- und Weiterbildungskriterien sowie ihre Karrieremodelle an die neu entstehenden Kompetenzanforderungen anpassen.
Öffentlicher Diskurs:
Smart Government ist eine langfristige Mission, die zu Beginn Investitionen, bestimmte Risiken und ein gewisses Misstrauen mit sich bringt. Dies erfordert ein starkes Engagement der Politik und einen transparenten öffentlichen Diskurs.
Bewusstsein für Digitalisierung in der Gesellschaft:
Das Bewusstsein für Digitalisierung und deren Implikationen ist eine Voraussetzung für Smart Government. Bürgerinnen und Bürger müssen befähigt werden, an Smart-Government-Lösungen mitzuwirken und die Vor- und Nachteile der Lösungen nachvollziehen zu können.
Klare bundesstaatliche Governance:
Smart Government erfordert eine bundesstaatliche, schweizweite Zusammenarbeit innerhalb des politischen Systems und über Staatsebenen hinweg. Rollen und Mandate müssen daher klar definiert sein, um Redundanzen und nicht abgestimmte Investitionen zu vermeiden und Rechtsgrundlagen sowie kompatible technische Systeme zu gewährleisten.
Regulatorische Alignierung:
Smart Government wird durch die Unsicherheit über die rechtlichen und datenschutzbezogenen Implikationen behindert. Landesweite Bestrebungen sind nötig, um den Regulierungsbedarf zu klären.
IT-Infrastruktur und -Standards:
Um den Nutzen zu erhöhen, müssen Behörden die Zusammenarbeit bei Beschaffung, Entwicklung und Betrieb intensivieren und mehr in interoperable, modulare und wiederverwendbare Lösungen investieren.
Unsere Expertinnen und Experten haben sowohl in der Schweiz als auch international umfassende Erfahrung in den Bereichen der digitalen Transformation und Smart Government. Gerne besprechen und teilen wir diese Erfahrungen mit Ihnen. Wir unterstützen unsere Kunden aus der öffentlichen Verwaltung und anderen Branchen im In- und Ausland durch die Konzeption und Umsetzung von:
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Sebastian Singler
Director, Government Strategy and Transformation, PwC Switzerland
Tel.: +41 79 571 18 96