Aufgrund der zunehmenden Klimaveränderung, Urbanisierung, des Bevölkerungswachstums und wachsenden Wohlstands stehen viele Städte vor grossen Mobilitätsherausforderungen. Zentrale Herausforderungen sind in der Schweiz die Verkehrsüberlastung und die Feinstaubbelastung. Bei letzterer liegen in den grössten Schweizer Städten die gesundheitsschädlicheren Werte beim 2- bis fast 2.5-Fachen des Grenzwertes, der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird. Mit der vorliegenden Studie haben wir untersucht, mit welchen Aktivitäten die Städte Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf diesen Herausforderungen begegnen. Aus unseren Erkenntnissen leiten wir Handlungsempfehlungen für die Zukunft ab.
Smart Mobility beschreibt ein intelligentes Verkehrs- und Mobilitätsnetzwerk. Dieses verbindet Technologie und Mobilität und entwickelt die Verkehrsinfrastruktur weiter oder denkt sie grundsätzlich neu. Smart Mobility nutzt innovative Technologien und Prozesse, um Verkehrsangebote offener und vernetzter zu gestalten. Sie unterstützt eine intelligente und ganzheitliche Nutzung der Verkehrsinfrastruktur, sodass Mobilität effizienter, nachhaltiger, kostengünstiger, sicherer und komfortabler wird.
Wir haben die relevanten Smart-Mobility-Einsatzbereiche und -Massnahmen zusammengefasst. Daraus haben wir unter anderem folgende Lösungen bei Schweizer Städten vorgefunden:
Intelligentes Parken (Smart Parking) ist eine Lösung des Internet der Dinge (IoT). Sie verwendet Sensoren und / oder Kameras in Kombination mit einer Software, um Benutzende über freie Parkplätze in einem bestimmten Bereich zu informieren.
Intelligentes Ticketing (Advanced Ticketing) ermöglicht die automatisierte Verbuchung und Bezahlung von Reisen mit einem Smart Device. Dabei wird das beste Ticket für die geplante Reise ausgesucht, anhand Echtzeitdaten die Strecke analysiert und der Preis dafür bestimmt.
Echtzeit-Routenführung (Realtime Routing) lokalisiert zu jedem Zeitpunkt mithilfe von GPS den aktuellen Standort einer Person oder eines Fahrzeugs. Falls es die Umstände verlangen, wird die anwendende Person jederzeit über ihren Standort informiert. So kann sie eine alternative Route auswählen.
Lieferdrohnen (Delivery Drones) sind unbemannte Luftfahrzeuge, die für die Verteilung von Paketen an Verbrauchende auf der letzten Meile eingesetzt werden.
Intelligentes Verkehrmanagement (Traffic Management) bezeichnet die Kombination von Massnahmen, die der Erhaltung der Verkehrskapazität und der Verbesserung der Sicherheit und Zuverlässigkeit des Strassenverkehrs dienen.
Adaptive Signalsteuerungstechnologie (Adaptive Signaling) passt das Timing von Verkehrssignalen oder -ampeln an sich ändernde Verkehrsmuster an und reduziert so bevorstehende Verkehrsstaus.
Intermodale Mobilitätsdrehscheiben (Intermodal Mobility Hubs) sind Infrastrukturen, an denen verschiedene Fortbewegungsmöglichkeiten – zu Fuss, mit dem Fahrrad, im öffentlichen Nahverkehr und Sharing-Angebote – gesammelt zur Verfügung stehen (auch in Kombination mit Logistikhubs möglich).
In der Schweiz könnten Smart-Mobility-Lösungen, die vernetzt geplant und umgesetzt werden, einen grossen gesellschaftlichen Nutzen erzielen.
Die vorliegende Studie ist ein gemeinsames Projekt von PwC Schweiz und der Hochschule Luzern (Institut für Tourismus und Mobilität). In dieser Publikation analysieren wir die Mobilitätsherausforderungen in den Fokusstädten Zürich, Bern, Basel, Genf und Lausanne. Wir zeigen auf, wie diese Städte ihre Herausforderungen mit Smart-Mobility-Aktivitäten adressieren und leiten daraus Handlungsempfehlungen ab. Unsere Erkenntnisse beruhen auf öffentlich verfügbaren Daten und Interviews und unsere Handlungsempfehlungen basieren auf dem Know-how unserer Expert:innen und auf Best-Practice-Beispielen aus dem In- und Ausland.
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Gabriele D'Achille
Director, Consulting and Head of Transportation and Logistics, PwC Switzerland
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