Zürich, 14. November 2024 – Für die Schweizer Immobilienbranche zählen Zinsentwicklungen, Inflation und schwaches Wirtschaftswachstum nach wie vor zu den Hauptherausforderungen für das kommende Jahr. Diese makroökonomischen Unsicherheiten belasten auch den europäischen Markt, was sich im deutlichen Rückgang des Investitionsvolumen zeigt. In Europa erreichte das Transaktionsvolumen 2024 gemäss MSCI einen Tiefstand von 182 Mrd. EUR – das niedrigste Niveau seit zehn Jahren. Die Schweiz verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um 8 % auf 4,0 Mrd. EUR. Dennoch konnte sich Zürich im Städteranking um einen Platz auf Rang 15 verbessern, was auf seine stabile Nachfrage und die gute Infrastruktur zurückzuführen ist. Dies zeigt die neue Studie «Emerging Trends in Real Estate 2025» von PwC und dem Urban Land Institute (ULI).
Alternative Sektoren und digitale Infrastruktur als Wachstumstreiber
Angesichts der Unsicherheiten wenden sich Investor:innen verstärkt alternativen Sektoren wie Logistikzentren, Rechenzentren und neuen Energieinfrastrukturen zu, die Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen Schwankungen versprechen. Besonders in Europa gelten Datenzentren als Top-Investitionsziel für 2025, gefolgt von Projekten im Bereich der Energieinfrastruktur, die auf Dekarbonisierung setzen. Laut Bericht erwarten 85 % der Immobilienfachleute, dass auch Künstliche Intelligenz in den nächsten fünf Jahren einen signifikanten Einfluss auf alle Bereiche der Immobilienbranche haben wird, da sie Effizienz und Kosteneinsparungen ermöglicht.
Sebastian Zollinger, Director und Head Real Estate Advisory bei PwC Schweiz, erklärt: «Die zunehmende Ausrichtung auf alternative Sektoren wie Rechenzentren und neue Energieinfrastrukturen spiegelt das Bestreben der Investor:innen wider, in zukunftsorientierte und widerstandsfähige Bereiche zu investieren. Diese Nischen bieten nicht nur attraktive Renditechancen, sondern tragen auch wesentlich zur digitalen Transformation und Nachhaltigkeit bei, was sie für langfristige Investitionsstrategien besonders interessant macht.»
Zürich – eine stabile Basis in unsicheren Zeiten
Madrid und London bleiben die Spitzenreiter unter den europäischen Investitionsstandorten, während Zürich sich um einen Platz auf Rang 15 verbessert hat. Diese Stabilität ist auch auf die geringe Leerstandsquote und eine starke Nachfrage nach Büroflächen zurückzuführen. München und Frankfurt zeigten 2024 ebenfalls eine positive Entwicklung und konnten sich in den Rankings verbessern, während andere europäische Märkte teilweise stärkere Verluste verzeichneten. Dieser Trend zeigt, dass Investor:innen zunehmend auf Standorte setzen, die trotz wirtschaftlicher Unsicherheit langfristige Stabilität bieten.
Langfristige Relevanz von ESG für die Schweiz und Europa
Mit Blick auf die kommenden Jahrzehnte bleibt ESG ein zentraler Faktor für die Investitionsstrategie. Die befragten europäischen Immobilienfachleute sehen ESG-Themen weiterhin als einen der wichtigsten Einflussfaktoren auf dem Immobilienmarkt. Auch in der Schweiz nimmt das Interesse an nachhaltigen Sektoren wie Energieinfrastruktur und Gesundheitswesen zu, die als Schlüsselbereiche für zukünftige Investitionen und ESG-konforme Entwicklungen gelten.
Sebastian Zollinger, erklärt: «Die Fokussierung auf ESG und nachhaltige Lösungen ist ein zentrales Thema für den Schweizer Markt. Diese Orientierung eröffnet neue Möglichkeiten in spezialisierten Sektoren und schafft attraktive Raumbedingungen für langfristige Investitionen.»
Über diese Studie
Die jährliche Studie «Emerging Trends in Real Estate» von PwC und dem Urban Land Institute (ULI) bietet umfassende Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen des europäischen Immobilienmarktes. Die Ausgabe 2025 basiert auf Befragungen von 1143 Immobilien Expert:innen und beleuchtet Trends, die sowohl die Schweizer als auch die europäische Immobilienlandschaft nachhaltig beeinflussen könnten.
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