• Zahlreiche Schweizer Spitäler sind seit Jahren nicht in der Lage, die anstehenden Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung aus eigener Kraft zu finanzieren. 

  • Im Jahr 2022 sind die EBITDAR-Margen wieder gesunken – und liegen mit 6.4% deutlich unter dem Zielwert von 10%. Nötig sind moderne Tarifstrukturen und höhere Preise.

  • 25% aller Spitäler haben eine Eigenkapitalquote von knapp 20% oder weniger.

  • Das Umsatzwachstum liegt bei 2.7% (Vorjahr 7.1%), wobei ambulant doppelt so stark wächst wie stationär. 

 

Zürich, 14. Juni 2023 – Die Schweizer Spitäler stehen vor immer grösseren finanziellen Herausforderungen und haben zunehmend Schwierigkeiten, notwendige Investitionen selbständig zu tätigen. Dies zeigt die aktuelle Vorschau auf die jährliche Studie «Schweizer Spitäler – So gesund waren die Finanzen 2022» von PwC Schweiz. 

Profitabilität ist deutlich zu tief – grosse Unterschiede zwischen Romandie und Deutschschweiz
Schon vor COVID-19 wurden die EBITDAR-Zielmargen von langfristig 10% bei Akutspitälern deutlich verfehlt. Die Spitäler in der Westschweiz haben dabei mit 3.3% eine deutlich geringere Profitabilität als diejenigen in der Deutschschweiz mit 6.8%. Gründe für die tiefen Margen sind die teilweise bereits 2022 spürbare Teuerung bei Löhnen und dem Sachaufwand, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Pflege durch die Spitäler und die Bekämpfung des Fachkräftemangels. 

Gesundheitswesen ist eine von wenigen Branchen, in der sich Inflation nicht in den Preisen niederschlägt
Viele Branchen können die Preise im Rahmen der Inflation zumindest teilweise erhöhen, wieder andere übertreffen diese sogar. Im Gesundheitswesen ist dies mehrheitlich nicht der Fall. Die Preise nach SwissDRG erhöhen sich erst mit mehreren Jahren Verzögerung – und auf die ambulanten Tarife wie TARMED hat die Inflation keinen direkten Einfluss. Dies ist zwar erfreulich für die Prämienzahlenden, übt jedoch enormen finanziellen Druck auf die Leistungserbringer aus und zwingt sie dazu, neue Wege zur Finanzierung ihrer Investitionen und letztlich des Betriebs zu finden. Die Umsatzentwicklung der Akutspitäler hat sich nach einem Aufholeffekt im vergangenen Jahr mit 2.7% normalisiert (Vorjahr 7.1%), wobei das ambulante Wachstum auf Basis der bisherigen Auswertungen wiederum rund doppelt so hoch ausfiel wie das stationäre.

Ein Befreiungsschlag ist dringend notwendig
Die Spitäler lancieren zurzeit grosse betriebliche Effizienzsteigerungsprogramme, zudem nimmt die Konsolidierung in der Branche Tempo auf und Standorte werden geschlossen oder umgewandelt. Dennoch haben die Spitäler zu wenig Mittel für wichtige Investitionen in die Digitalisierung und die Infrastruktur. Es braucht daher zwingend bessere Rahmenbedingungen. Darunter fallen moderne ambulante Pauschaltarife, generell angepasste erhöhte Preise, Unterstützung der Politik für die Transformation von Spitalstandorten und mehr Handlungsspielraum für unternehmerische Entscheide. 

 

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Konradin Krieger

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