• Smart Mobility funktioniert nicht als Stand-alone-Lösung. Sie bedingt ein Zusammenspiel verschiedenster Akteure und Staatsebenen, von vernetzten Informationen und Daten, geeigneten Finanzierungslösungen und passenden Anreizen.
  • Verkehrsüberlastung und Feinstaubbelastung sind die dringlichsten Aufgaben, die mit Smart Mobility gelöst werden können.

  • Nur wer smarte Mobilität nutzbar macht, kann etwas bewirken. Nutzende wollen etwas, was mehr kann als das eigene Auto.

  • Die öffentliche Hand sollte verstärkt die Rolle einer «Marktentwicklerin» einnehmen und Spielregeln für Investitionen schaffen.

Zürich, 16. September 2022 – Klimaveränderung, Urbanisierung, Bevölkerungswachstum, wachsender Wohlstand – diese Entwicklungen stellen Städte vor wachsende Mobilitätsherausforderungen. Wie Schweizer Städte solche adressieren und was sie in Zukunft tun könnten, präsentiert PwC Schweiz gemeinsam mit dem Institut für Tourismus und Mobilität der Hochschule Luzern in der Studie «Smart Mobility – Gemeinsam für eine zukunftsfähige Mobilität in Schweizer Städten».

Verkehrsüberlastung und Feinstaub im Fokus
Die Verkehrsüberlastung in der Schweiz steigt und verschärft sich durch die anhaltende Flächenkonkurrenz und den immer knapper werdenden öffentlichen Raum. Das treibt die Kosten in die Höhe: längere Reisezeiten, Verspätungen, übermässiger Kraftstoffverbrauch, mehr CO2-Ausstoss. Dieser nahm in der Schweiz von 1990 bis 2019 um 2% zu. Die Feinstaubbelastung liegt hier teilweise bis zu 2,5-mal über dem Grenzwert, der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird. Rund 2220 Menschen sterben pro Jahr an den Folgen der Luftverschmutzung. 13% der Schweizer Bevölkerung müssen Strassenlärm erdulden, der über dem gesetzlichen Grenzwert liegt.

Potenzial in der Schweiz nicht ausgeschöpft
Dass diese Bilanz unbefriedigend ist, haben die Akteure erkannt. Die von den PwC-Expert:innen untersuchten Städte Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf tun einiges, insbesondere mit Blick auf intelligente Mobilitätslösungen, Infrastruktur- und Stadtraumentwicklung. Zudem engagiert sich der Bund für Innovationsökosysteme. Allerdings geschieht vergleichsweise wenig hinsichtlich Governance/ Standards und Finanzierung, zum Beispiel im Rahmen von Public Private Partnerships. Erstaunlich, denn die richtigen finanziellen Impulse stellen einen Erfolgsfaktor für die nachfrageorientierte und innovative Entwicklung von Mobilitätsökosystemen dar.

In Poleposition
Für smarte Mobilität ist die Schweiz hervorragend aufgestellt. Sie verfügt über ein gut ausgebautes Angebot des öffentlichen Verkehrs, eine ausgezeichnete Infrastruktur und eine Vielzahl an technischen Lösungen und Innovationen. Zahllose Smart-Mobility-Projekte sind bereits in Gang, doch nur wenige lassen sich erfolgreich skalieren oder ausrollen. Das Problem: Sie werden zu eng definiert und zu wenig vernetzt geplant. 

Eine seiner Haupterkenntnisse aus der Studie fasst Gabriele D‘Achille, Director Consulting und Head of Transportation and Logistics bei PwC Schweiz, wie folgt zusammen: «In der Schweiz könnten Smart Mobility Lösungen, die vernetzt geplant und umgesetzt werden, einen grossen gesellschaftlichen Nutzen erzielen».

Gemeinsam ist mehr möglich
Aus den Studienresultaten und der Erfahrung mit erfolgreichen Mobilitätsökosystemen wie Brisbane oder Singapur haben die Expert:innen von PwC diverse Handlungsempfehlungen entwickelt. Hier die wichtigsten im Überblick:

  • Smart Mobility funktioniert nicht als Stand-alone-Lösung. Sie bedingt ein Zusammenspiel verschiedenster Akteure und Staatsebenen, von vernetzten Informationen und Daten, geeigneten Finanzierungslösungen und passenden Anreizen.

  • Nutzende wollen etwas, was mehr kann als das eigene Auto.

  • Auf politischem Parkett sind mehr Mut, inhaltliche Klarheit sowie ein gekonnter Umgang mit der Komplexität und dem langen Zeithorizont von Mobilitätsinitiativen nötig. 

  • Smart-Mobility-Ansätze sollten faktenbasiert selektiert werden. Dazu muss sich die Wirkung der Massnahmen messen lassen.

  • Die öffentliche Hand sollte verstärkt die Rolle einer «Marktentwicklerin» einnehmen und verlässliche, einfache sowie schweizweit koordinierte Spielregeln schaffen.

Über diese Studie
Die Studie «Smart Mobility – Gemeinsam für eine zukunftsfähige Mobilität in Schweizer Städten» ist ein gemeinsames, unabhängiges Projekt von PwC Schweiz und der Hochschule Luzern (Institut für Tourismus und Mobilität). Sie beruht auf öffentlich verfügbaren Daten und Interviews sowie Best-Practice-Beispielen aus dem In- und Ausland. Die Autor:innen zeigen auf, wie Schweizer Städte ihre Herausforderungen mit Smart-Mobility-Aktivitäten adressieren, und leiten Handlungsempfehlungen für alle Mobilitätsakteure ab.

Download
Die Studie kann hier als PDF heruntergeladen werden. 

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Bianca Helbling

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