Neues Thesenpapier von PwC Schweiz zeigt

Spital-CFOs betreiben strategischen und operativen Mehrkampf

  • Press Release
  • 12/12/24

  • Ein Drittel der Spital-CFO-Positionen wurden in den letzten zwei Jahren neu besetzt.
  • Die erwartete EBITDAR-Marge für Akutspitäler liegt in drei Jahren im Median bei 7,0 % – deutlich höher als heute.
  • Künftige Profitabilitätstreiber sind interne Prozessoptimierungen, welche das Umsatzwachstum ablösen.
  • 42 % der CFOs sehen für sich keinen oder nur noch einen deutlich erschwerten Zugang zum Finanzmarkt.

Zürich, 12. Dezember 2024 – Welche Themen beschäftigen die Spital-CFOs? Um diese Frage differenziert zu betrachten, hat PwC Schweiz die Einschätzung von 101 Finanzverantwortlichen Schweizer Spitäler in der dritten Ausgabe der Publikation «Was CFOs von Schweizer Spitälern bewegt» analysiert. An dieser Stelle so viel: Die CFO-Rolle ist herausfordernder denn je. Als Treiber der strategischen, finanziellen und digitalen Transformation sind Mitarbeitende, Prozesse, Daten und Technologien miteinander in Einklang zu bringen. Fünf Thesen und zahlreiche Handlungsempfehlungen verdeutlichen die Vielfalt und Komplexität der CFO-Rolle.

Optimismus und Paradigmenwechsel bei der Profitabilität
Knapp zwei Drittel der Spital-CFOs prognostizieren eine positive Umsatzentwicklung. Sie erwarten, dass die mittelfristige EBITDAR-Marge für Akutspitäler bei 7,0 % liegt. Dieser Wert liegt fast doppelt so hoch wie der Median in 2023 (3,6 %). Haupttreiber der Profitabilität sind nicht länger das Umsatzwachstum, sondern interne Prozessoptimierungen. Grund für diesen Optimismus der Spital-CFOs könnte die Wirksamkeit bereits initiierter Massnahmen sein. Möglich ist auch ein Überschätzen der finanziellen Ergebnisverbesserungen.

Zugang zu Finanzmarkt erschwert
Der Geld-, Kredit- und Kapitalmarkt wird für Spitäler immer schwieriger zugänglich. 42 % der Spital-CFOs glauben, keinen oder nur noch einen erschwerten Zugang zum Finanzmarkt zu haben. Nur 23 % geben an, einen (sehr) einfachen Zugang zu haben. 92 % der Spital-CFOs, die sich als sys-temrelevant betrachten, geben sich skeptisch gegenüber dem Finanzmarktzugang. Sie halten es nicht mehr als zwingend gegeben, dass eine Kapitalaufnahme möglich ist. Folglich sind Finanzierungsoptionen frühzeitig zu planen und verschiedene Optionen, inklusive Unterstützung durch die Kantone, zu prüfen. Ebenfalls empfiehlt sich eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Begriff der Systemrelevanz.

Träge Abschlussprozesse bremsen Informationsfluss und erfordern Umdenken
Die Abschlussprozesse der Spitäler weisen deutliche Automatisierungs- und Digitalisierungspotenziale auf. Jahresabschlüsse der Finanzbuchhaltung dauern im Median 30 Tage, unterjährige Abschlüsse 20 Tage und liegen damit über anderen Industrien. Die Hälfte der Zeit der Finanzabteilungen wird für Routineaktivitäten verwendet, eine Verlagerung zu strategischeren Aufgaben ist noch nicht erfolgt. Zusammen mit steigenden Anforderungen an das Berichtswesen steigt auch die Verantwortung der CFOs an die finanzielle Steuerung.

Digitale Transformation: Ja, aber die Mitarbeitenden sind noch nicht abgeholt
Die Notwendigkeit der digitalen Transformation ist erkannt. Die Unternehmen der Umfrageteilnehmenden geben durchschnittlich 2,2 % des Jahresumsatzes 2024 aus. Der Anteil für die nächsten drei Jahre wird auf 3,4 % geschätzt. Mittelfristig wird von Digitalisierungsprojekten eine nachhaltige Verbesserung der EBITDAR-Marge von 1,3 Prozentpunkten jährlich erwartet. Zwar investieren die Spitäler in Soft- und Hardware, doch sind die Mitarbeitenden noch nicht ausreichend geschult und die digitale Kultur deutlich ausbaufähig.

Steigende Anforderungen an die CFO-Rolle erhöhen die Fluktuation
In den letzten zwei Jahren hat ein Drittel der Schweizer Spitäler die CFO-Position neu besetzt. Damit liegt die Fluktuation in der Schweiz deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 16 % für dieselbe Position. CFOs agieren heute nicht nur als Leiter: innen von Buchhaltung und Finanzcontrolling, sondern treiben auch die Transformation voran und sind für das Risikomanagement zuständig. Es besteht ein Balance-Akt zwischen operativen und strategischen Aufgaben. Benötigt werden vermehrt Fähigkeiten für technologische und prozessuale Transformationen und Mitarbeiterführung. Die Spital-CFOs sind Brückenbauer zwischen der Spital-Strategie und ihrer finanziellen Wirkungskraft.

Über diese Umfrage
Das Thesenpapier «Was CFOs von Schweizer Spitälern bewegt – und bewegen» von PwC Schweiz entstand im August 2024 auf der Basis eines Onlinefragebogens. 101 CFOs von Schweizer Spitälern haben den Fragebogen beantwortet. Davon stammen 84 aus der Deutschschweiz und 17 aus der Westschweiz. 55 % der Umfrageteilnehmenden stammen aus der Akutsomatik, 17 % aus Psychiatrien und 12 % aus Rehabilitationseinrichtungen; 16 % haben keine Ausrichtung angegeben Die Publikation enthält fünf Thesen und diverse Handlungsempfehlungen für CFOs von Schweizer Spitälern und weitere Entscheidungstragende im Gesundheitswesen.

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