Pferdeschmuggel ist kein Kavaliersdelikt

Christina Haas Bruni Senior Manager, Customs & International Trade, PwC Switzerland 02 Dez 2013

Die Falschdeklaration des Wertes von Pferden beim Import kann teuer zu stehen kommen. Eine Strafuntersuchung der Zollverwaltung hat gezeigt, dass einige Pferdehändler es mit den Wertangaben bei der Einfuhr nicht so genau nehmen.

Obschon der Steuersatz für Pferde derzeit nur bei 2.5% liegt, gelangen gewisse Pferdeimporteure oftmals in Versuchung, den Wert in den Zollanmeldungen zu niedrig anzugeben, insbesondere wenn es sich um hochwertige Spitzenpferde aus dem Spring- und Rennsport handelt. Es kommt auch vor, dass vorübergehend ausgeführte (günstige) Pferde im Ausland durch teurere Pferde mit gleichem Aussehen ausgetauscht werden. Die Zollverwaltung nimmt die Pferdeimporte seit Jahren genauer unter die Lupe und stellt immer wieder entsprechende Verstösse fest.

Einige Personen scheinen dies wohl als Spiel oder Kavaliersdelikt zu betrachten. Bei der Feststellung von Widerhandlungen (Unterschlagungen und Steuerhinterziehungen) kommt es – nebst der korrekten Nachversteuerung – in der Regel zu saftigen Bussen, die ein Mehrfaches des Steuerbetrages ausmachen. Je nach Betrag kann dies auch einen Eintrag ins Strafregister bedeuten (vgl. dazu unseren Blog zum Uhrenschmuggel). Im Zusammenhang mit Pferdeimporten weisen wir darauf hin, dass für Pferde ein jährliches Zollkontingent besteht. Insgesamt 3‘822 Pferde können jedes Jahr zu einem reduzierten Zollansatz von CHF 120 pro Pferd eingeführt werden. Daneben besteht ein zusätzliches präferenzielles Zollkontingent von 100 Stück, das einen zollfreien Import für Pferde mit EU-Ursprung ermöglicht (aber mit MWST von 2.5% des Wertes). Das Kontingent für 2013 ist bereits seit Mitte Oktober ausgeschöpft (das präferenzielle schon seit März 2013), was bedeutet, dass beim Import eines Pferdes aktuell die hohen Zollansätze von bis zu CHF 3‘834 pro Pferd zur Anwendung gelangen. Wenn also ein solcher Import geplant ist, sollte damit bis Anfang 2014 gewartet werden.

 

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Christina Haas Bruni

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