Im Zug der Digitalisierung explodiert die Nachfrage nach Kosteneffizienz, mehr Sicherheit, mehr Transparenz und faktenbasierten Entscheidungen. Das richtet die Finanzfunktionen von Unternehmen neu aus und revolutioniert die Wirtschaftsprüfung. Beide müssen einen grösseren qualitativen und nutzbringenden Beitrag leisten. CFO und Prüfer entwickeln sich von vergangenheitsorientierten Qualitätsgaranten zu Datenagenten.
Das Beste aus Teamwork und Technologie
Die Digitalisierung lässt sich mit der Erfindung des Rads vergleichen. Dieses hat den Menschen in eine völlig neue Dimension von Raum, Zeit und Geschwindigkeit geführt und den Begriff Mobilität revolutioniert. Ist der Mensch früher zu Fuss oder mit einer Pferdestärke ans Ziel gelangt, tut er es heute im Tempo von Auto, Bahn oder Flugzeug – rund um den Globus. Analog dazu hat der Prüfer als Fachexperte bisher über Richtigkeit und Vollständigkeit der Jahresrechnung befunden, meist auf der Basis von Stichproben. Mit der Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung von quantitativen Werten und Transaktionen entfällt ein grosser Teil der ressourcenraubenden Handarbeit. Die Menge der auf Knopfdruck verifizierbaren Daten wird um ein x-Faches umfassender und aussagekräftiger. Ein abgestimmtes und koordiniertes Vorgehen der Finanzfunktion und der Revisionsstelle ist in unseren Augen unabdingbar.
Am Rad der Zeit gedreht
Die Räder der firmeninternen Finanzfunktion und externen Prüfung laufen also parallel (siehe Audit 4.0, Part 1, Finanzfunktionen und -prozesse). Die Treiber Kosteneffizienz, Sicherheit, Transparenz und faktenbasierte Entscheidungen führen die Unternehmen in digitale Informationsökosysteme, in denen sie sich mit Kunden, Lieferanten, Behörden, Banken sowie Finanzmärkten vernetzen. Alle machen sich gegenseitig Daten und Informationen schnell und automatisiert zugänglich. Das lässt die Datenmengen explodieren und zwingt die Teilnehmer, ihre Prozesse, Kontrollen, Strukturen und Corporate-Governance-Systeme anzupassen. Denn nur so können sie die nötigen Daten generieren, analysieren und nutzbar machen (Abbildung 1).