Mobility Pricing ist ein planmässiges Gebührensystem über sämtliche Verkehrsarten hinweg, also für öffentlichen Verkehr, Individualverkehr, Güterverkehr und andere. In der Schweiz gibt es bereits seit einigen Jahren Bestrebungen, Komponenten von Mobility Pricing einzuführen. Mittlerweile entschied das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) drei Machbarkeitsstudien in den Kantonen Genf und Thurgau sowie der Stadt Biel zu unterstützen. Zwei weitere Machbarkeitsstudien erarbeitet die SBB einerseits und der Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau und Zug andererseits.
Ein Schlüsseltreiber für die Einführung von Mobility Pricing sind die versiegenden Einnahmen aus der Mineralölsteuer: Da immer mehr Elektroautos unterwegs sind, werden die Einkünfte des Bundes bis 2030 um voraussichtlich 15% sinken; wie stark die Einnahmen für die Kantone sinken, hängt von deren Ausgestaltung der Motorfahrzeugsteuer ab, welche bei den Kantonen rund 70% der Einnahmen für den Bau und Unterhalt der Strasseninfrastruktur ausmacht. Zudem dürfte die Nachfrage nach Mobilität weiter steigen. So werden Massnahmen zur Verkehrssteuerung immer wichtiger.
In unserer Publikation «Road Pricing: Ideal für die Infrastrukturfinanzierung und Verkehrslenkung in der Schweiz?» diskutieren wir die Aussichten für das Thema Mobility Pricing in der Schweiz. Dabei wird insbesondere deutlich, dass neben den technischen und regulatorischen Herausforderungen die politische Akzeptanz ein zentraler Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Umsetzung ist.
Um das in der Schweiz erforderliche Volks- und Ständemehr zu erreichen, müssen die Gewinner des Mobility Pricing überwiegen. Dazu lohnt es sich, die wesentlichen Anspruchsgruppen und deren unterschiedliche Interessen zu kennen und zu priorisieren.
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